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Wichtige Faktoren für das effiziente Bauen von Energiesparhäusern

Gesellschaft|Psychologie

Wichtige Faktoren für das effiziente Bauen von Energiesparhäusern
Energiesparhaus
Mit einer energieeffizienten Sanierung lassen sich langfristig bis zu 90 Prozent der Kosten einsparen. (Bild: austrocasaro (CC0 Creative Commons)
Ein Energiesparhaus bezeichnet ein Gebäude, das sehr effizient gebaut ist und wenig Energie benötigt. Daher kommt ein energieeffizientes Haus mit geringen Heizkosten aus. Weiterhin erweisen sich die Energiesparhäuser als unabhängig gegenüber den zukünftigen Preisschwankungen am Markt. Um ein Energiesparhaus neugebaut oder mit Sanierungsmaßnahmen zu realisieren, sollten nachfolgende Faktoren beim Planen und Bauen berücksichtigt werden.

Wann darf ein Haus die Bezeichnung „Energiesparhaus“ tragen?

Im Allgemeinen fasst der Begriff „Energiesparhaus“ ein bestimmtes energiesparendes Konzept zusammen, das nicht unmittelbar mit einer bestimmten Gebäudeart einhergeht. Es lassen sich alle Häuser in diese Kategorie einordnen, die jährlich weniger Energie benötigen als gesetzlich vorgeschrieben. Um diesen bestimmten Energiestandard umzusetzen, bedarf es entweder gezielter baulicher Maßnahmen oder des Einsatzes von energieeffizienter Haustechnik. Als Maßzahl dient hierbei die kWh/(m2a), also die Kilowattstunde pro Quadratmeter und Jahr. Der notwendige Energiebedarf lässt sich nach unterschiedlichen Kriterien in verschiedene Kategorien einteilen. Deshalb fallen viele verschiedene Häusertypen in die Kategorie „Energiesparhaus“, sofern sie die entsprechenden Kriterien erfüllen. Literhäuser gehören zur Kategorie ebenso wie Null-, Passiv- oder Plusenergiehäuser. Am Ende zählt lediglich, dass die bau- und energietechnischen Ausstattungen zu einer energieeffizienten Bilanz führen.

Welche Energiesparhaus-Typen gibt es?

Mit der aktuellen Energieeinsparverordnung legt der Gesetzgeber dem Neubau von Gebäuden hohe Anforderungen zugrunde. Selbst bei einer Sanierung sieht sich ein Hausbesitzer verpflichtet, die Energiewende mitzugestalten sowie den energetischen Zustand des Gebäudes zu verbessern. Die Verordnung schreibt für jeden der für private Bauherren infrage kommenden Haustypen einen umfangreichen Wärmeschutz und maximalen Energiebedarf vor. Es gibt verschiedene Baustandards beim Hausbau, welche sich den gesetzlichen Anforderungen folglich als Energiesparhäuser einstufen lassen.

  • Die Kreditanstalt für Wiederaufbau begünstigt mit speziellen Fördermitteln neu errichtete oder sanierte „KfW-Effizienzhäuser“. Diese Niedrigenergiehäuser charakterisieren sich durch einen geringen Energiebedarf und sind in unterschiedliche Stufen einteilbar. Je kleiner die Kennzahl ist, desto geringer ist der Energieverbrauch und desto mehr Fördergelder können Bauherren erhalten. Die Neubauten teilt die KfW in drei Kategorien ein, für sanierte Gebäude gibt es fünf verschiedene Kategorien. So entspricht ein KfW-Energieeffizienzhaus 100 beispielsweise den Vorgaben der Energieeinsparverordnung. Ein Effizienzhaus 55 hingegen benötigt lediglich 55 Prozent der Energie eines vergleichbaren Referenzgebäudes. Für ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus ist es notwendig, weitere energieeffiziente Geräte und Anlagen zum Lüften und Strom erzeugen zu betreiben.
  • Auch ein Passivhaus erfüllt die Anforderungen eines Energiesparhauses. Diese Kategorie vereint alle Häusertypen, die entweder kein aktives Heizungssystem mitbringen oder einen Energieverbrauch unter 15 kWh pro Quadratmeter jährlich aufweisen. Diese Anforderungen lassen sich mit einer optimalen Architektur, einer luftdichten Gebäudehülle sowie einer starken Wärmedämmung verwirklichen.
  • Ein Sonnenhaus bringt einen ebenso sparsamen Energieverbrauch mit. Es wird zu mindestens 50 Prozent über Solarenergie – Solarthermie oder Photovoltaik – betrieben. Bauherren können mit einer architektonisch durchdachten Bauweise von dieser unerschöpflichen Energiequelle profitieren. Dies gelingt beispielsweise mit dem Einsatz von transparenten Bauteilen, die den Energieverbrauch senken. Dazu zählen die schattenspendenden Elemente an der Hausfassade – Vorsprünge, Lamellen an den Fenstern und auskragende Bauteile.
  • Ein Energiesparhaus, das sich selbst komplett mit Energie versorgt, betiteln Experten als energieautarke Gebäude, auch Null-Energie-Haus genannt. Es bezieht seine Energie nach einem ähnlichen Prinzip wie das Sonnenhaus: durch strom- und wärmeerzeugende Solarenergie. Allerdings benötigen autarke Energiesparhäuser einen großen Langzeitwärmespeicher. Nur so können sie das Haus im Winter effizient beheizen.
  • Sobald ein Haus mehr (Solar-)Energie gewinnt, als es benötigt, gilt es als Plus-Energie-Haus. Meistens handelt es sich bei dem Energieüberschuss lediglich um einen bilanziellen Gewinn.
  • Das Literhauskonzept ist an einen bestimmten Endverbrauch der Beheizung gekoppelt. Alle Gebäudetypen dieser Kategorie benötigen nur eine bestimmte jährliche Literzahl Heizöl pro Quadratmeter. Der Jahresbedarf für die Heizwärme liegt beispielsweise bei einem Drei-Liter-Haus bei 31,2 kWh/(m²a). Neben dem 3-Liter-Haus grenzen die Bauherren das Fünf-, Sieben- und Zehn-Liter-Haus voneinander ab. Zu beachten ist hierbei, dass die Definition der Literhäuser insgesamt sehr unscharf ist. Die Angaben beziehen sich teilweise auf die Gebäudenutzfläche und auf die Wohnfläche.

Mit welchen Faktoren lässt sich ein Haus energieeffizient bauen?

Es gibt viele Möglichkeiten, um das zukünftige Haus energieeffizient zu bauen. Ein Energiesparhaus lässt sich mit verschiedenen Faktoren sowohl äußerlich als auch innerlich ökonomisch gestalten.

Außenwände mit effektiver Wärmedämmung: Energiesparhäuser machen es sich zum Ziel, die vorhandene Wärme nachhaltig zu speichern. Die Außenwände fungieren hierbei als optimaler Wärmespeicher. Der U-Wert gibt als Maßwert an, wie viel Wärme das jeweilige Bauteil nach außen abgibt. Je kleiner der U-Wert ausfällt, desto effizienter ist die Dämmung einzustufen. Eine Außenwand von einem standardisierten Haus darf einen U-Wert von 0,28 nicht überschreiten. Bei Passivhäusern gilt ein deutlich niedriger U-Wert von maximal 0,15 W/m²K.

Südausrichtung des Hauses als Faktor zum Energie sparen und großzügige Fensterflächen einbauen: Besonders bei energieautarken Häusern und Sonnenhäusern ist es anzuraten, diese nach Süden auszurichten. Sie haben in dieser Richtung die ideale Grundlage, um Solar- oder Photovoltaikanlagen auf der Hausfassade zu installieren. Wer das Haus mit seinen Innenräumen optimal ausrichtet, kann die Sonnenwärme als Energiequelle optimal nutzen. Die Strahlen der Sonne erwärmen die Häuser passiv, sodass die Heizkosten sinken. Fensterfronten bringen für ein energieeffizientes Haus gleich mehrere Vorteile mit. Einerseits erscheinen die Räume heller und freundlicher. Andererseits erwärmen sich die Räume durch die einfallenden Sonnenstrahlen. Die modernen Fenster eines Energiesparhauses sind optimal isoliert. Durch Jalousien und Vorhänge wird die in den Räumen gespeicherte Wärme nicht nach draußen abgegeben. Je kleiner die äußeren Gebäudeflächen ausfallen, desto geringer ist der Wärmeverlust.

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Heiztechnik und Belüftungssysteme im Energiesparhaus einbauen: Mit einer adäquaten Heiztechnik lässt sich zusätzliche Energie einsparen. Hierfür existieren eine Vielzahl von effizienten Heizarten – darunter Pellet-Heizungen, Wärmepumpen oder Gasbrennwertthermen. Mit einer Lüftungsanlage ist es überdies möglich, die Wärme zurückzugewinnen. Die Wärmeenergie der verbrauchten Luft geht durch eine Lüftungsanlage in die „neue“ frische Luft über. Da es nicht vonnöten ist, neue Energie zu erzeugen, geht die alte Energie nicht verloren.

Zeitgemäße Smart Home-Technik steuert den Energieverbrauch: Die moderne, über die mobilen Endgeräte steuerbare Smart Home-Technik gilt als weiterer relevanter Faktor eines Energiesparhauses. Die Technik unterstützt die effiziente, auf minimalen Energieverbrauch ausgerichtete Bauweise. Durch die automatisierte Steuerung lassen sich beispielsweise die Heizphasen kontrollieren oder die Beleuchtung energiesparend ein- und ausschalten.

14.03.2019

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