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Wie hängen Rente, Lebenserwartung und Sterbetafeln zusammen?

Gesellschaft|Psychologie

Wie hängen Rente, Lebenserwartung und Sterbetafeln zusammen?
Symbolbild Altersvorsorge
(Bild: pixabay.com, wir_sind_klein (CC0))

Lebensversicherer gehen immer ein Risiko ein, wenn sie Verträge mit garantierten lebenslangen Rentenleistungen eingehen. Denn sie wissen nicht, wie alt ein Mensch werden wird und wie lange sie die Rente zahlen müssen. Zur Kalkulation benutzen sie Sterbetafeln. Sie stellen die statistische Grundlage dar für die Sterbewahrscheinlichkeit eines Menschen. Gleichzeitig dürfen sie die steigende Lebenserwartung nicht aus dem Blick verlieren. Aber wie hängt das alles überhaupt zusammen?

Was hat die Lebenserwartung mit der privaten Lebensversicherung zu tun?

Mit einer privaten Rentenversicherung wollen die Menschen für ihr Alter vorsorgen und sich zur gesetzlichen Rente zusätzliche lebenslange Rentenzahlungen sichern. Im Gegensatz zu Sparplänen bei der Bank, bei Fonds oder anderen Finanzprodukten, die keine solche Garantie bieten. Ist das Kapital aufgebraucht, ist nichts mehr da, um die Rente zu finanzieren. Um hier wirklich leisten zu können, bis der Kunde keine Rente mehr braucht, ist eine vorsichtige Kalkulation mit viel Weitblick erforderlich. Aus der Perspektive der Versicherer ist es so, dass eine hohe Lebenserwartung lange Rentenzahlungen nach sich zieht. Dafür muss ausreichend Kapital vorhanden sein, sonst kann der Versicherer die garantierten Leistungen zum Beispiel für die Riester-Rente nicht leisten. Sie rechnen bei der Beitragsberechnung immer mit der statistischen Lebenserwartung. Unter https://www.destatis.de/ hat das Statistische Bundesamt die aktuellen Zahlen veröffentlicht.

Berufsunfähigkeitsversicherung – ebenfalls eine Rentenversicherung

Mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung sichern Menschen ich ab für den Fall, dass sie ihren Beruf dauerhaft oder zumindest für längere Zeit nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung nicht mehr ausüben können. Der Staat zahlt zwar Leistungen im Fall einer Berufsunfähigkeit. Doch bleibt hier immer eine große Lücke zwischen dem bisherigen Einkommen und der dann gezahlten Rente. Mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung, wie sie beispielsweise unter https://www.comfortplan.de/ vorgestellt wird, schließt sich diese Lücke. Doch auch hier stellen demografischer Wandel und ein ungewisser Sterbezeitpunkt eine große Herausforderung für die Versicherer dar. Die Rentenzahlung beginnt nicht erst mit einem bestimmten Alter, sondern mit Eintritt eines bestimmten Ereignisses.

Was ist eine Sterbetafel?

Mithilfe einer Sterbetafel können die Versicherer berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit jemand, der heute ein bestimmtes Alter hat, in einem bestimmten Zeitraum noch am Leben sein wird. Diese Sterbetafeln differenzieren nach Geschlechtern, weil die Lebenserwartung von Frauen im Durchschnitt höher ist als die der Männer. Ein Experte, bei Versicherungen sind das Aktuare, kann beispielsweise daraus ablesen, wie wahrscheinlich es ist, dass eine 1969 geborene Frau 90 Jahre alt wird.

Zwei Arten von Sterbetafeln

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Sterbetafeln unterscheiden: die Periodensterbetafel und die Generationensterbetafel.

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  • Periodensterbetafel:
    Diese Sterbetafel ist eine Momentaufnahme. Sie gibt die Sterblichkeitsverhältnisse einer Personengruppe zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder. In der Tafel stehen genaue Angaben für jedes Alter, wie sich die Sterblichkeit von Personen eines bestimmten Alters zum Zeitpunkt der Erstellung der Tafel verhält.
  • Generationensterbetafel
    Diese Sterbetafel legt ihr Augenmerk auf den Sterblichkeitsverlauf von Geburtsjahrgängen. Die Tafel spiegelt für Menschen eines bestimmten Alters den Sterblichkeitsverlauf von Geburt bis Tod wider. Dabei finden auch veränderte Sterblichkeitsverhältnisse oder eine verbesserte Lebenserwartung Berücksichtigung.

Viele verwenden die beiden Begriffe wie Synonyme. Doch das ist nicht richtig. Mit einer Periodensterbetafel lassen sich keine Annahmen über die Sterblichkeitsverhältnisse in der Zukunft ableiten. Doch genau diesen Aspekt betrachten Rentenversicherer. Denn die Policen haben die Lebenserwartung in 30 oder 50 Jahren im Fokus.

Womit kalkulieren Lebensversicherer?

Die Aktuare der Lebensversicherungen interessieren sich für die Generationensterbetafeln. Bei der Erstellung dieser Tafeln liegen die folgenden Daten zugrunde:

  • Angaben der gesetzlichen Rentenversicherung
  • Daten des Statistischen Bundesamtes
  • Erfahrungswerte der Versicherer

In den Sterbetafeln ist nicht der Ist-Zustand abgebildet in Bezug auf Lebenserwartung und Sterblichkeit.

Die Sterbetafeln bilden nicht den Status quo ab, was Sterblichkeit und Lebenserwartung betrifft. Würden sie das tun, wäre die Wahrscheinlichkeit hoch, dass am Ende nicht genügend Geld im Rententopf des Kollektivs wäre, um die lebenslangen Renten zu bezahlen.

Die Versicherer versuchen quasi in einer Kristallkugel zu lesen und wagen einen Blick in die Zukunft. Sie berücksichtigen dabei Trends, die eine höhere Lebenserwartung zur Folge haben können. Darüber hinaus nutzen sie ihre Erfahrungswerte aus der Vergangenheit und noch einige weitere Faktoren, die dazu beitragen, dass Kinder häufig älter werden als ihre Eltern:

  • steigender Wohlstand
  • gesündere Lebensweise
  • medizinischer Fortschritt
  • höheres Bildungsniveau
  • humanere Arbeitsbedingungen

Die Versicherer denken auch daran, dass die Lebenserwartung künftig ansteigen wird. Darüber hinaus ist es so, dass mit jedem dazugewonnenen Lebensjahr auch die Wahrscheinlichkeit steigt, noch älter zu werden. Deshalb ist es für die Versicherer so wichtig, eine dynamische, nach vorne gerichtete Betrachtung vorzunehmen.

Unwägbarkeiten der Zukunft

Der Blick in die Zukunft gibt den Versicherern keine Garantie, dass auch wirklich eintritt, was ihre Aktuare ausrechnen. Dennoch müssen sie ihren Kunden einen Garantiezins versprechen, wie unter https://www.gdv.de nachzulesen ist. Deshalb kalkulieren sie noch zusätzliche Sicherheiten ein. Damit sind die Versicherer in der Lage, auch dann die garantierten Leistungen zu zahlen, wenn sich die Lebenserwartung ganz anders entwickelt und die versicherte Person viel älter wird als erwartet. Das als Sicherheit einkalkulierte Geld erhalten die Versicherten in Form einer Überschussbeteiligung wieder zurück.

27.07.2021

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