Gute Nachrichten für Kaffeetrinker: Koffein scheint Alzheimer nicht nur vorbeugen, sondern sogar Gedächtnisprobleme rückgängig machen zu können. Das legen Versuche bei gentechnisch veränderten Mäusen mit einer alzheimerähnlichen Krankheit nahe, wie Zellbiologen um Gary Arendash von der University of South Florida berichten. Für die Anti-Alzheimer-Wirkung ist bloß eine Koffeinmenge erforderlich, die beim Menschen nicht mehr als fünf Tassen Kaffee pro Tag entspricht.
Das Koffein stoppt im Gehirn nachweislich die Produktion eines Eiweißfragments namens beta-Amyloid, das – in Form klumpenartiger Ablagerungen – die typischen Plaques in den Gehirnen von Alzheimer- Patienten bildet. Der Abbau-Effekt kommt dadurch zustande, dass eine lösliche Form dieses Fragments fortwährend aus dem Gehirn ins Blut übergeht. Kommt kein Nachschub, beginnen sich die unlöslichen Plaque-Anteile in die lösliche Form umzuwandeln, sodass die Ablagerungen nach und nach verschwinden.
Auch wenn der Effekt bisher nur bei Mäusen nachgewiesen wurde, sind die Forscher zuversichtlich, dass Koffein beim Menschen eine ähnliche Wirkung hat – mehrere statistische Studien sprechen bereits für einen vergleichbaren Schutzeffekt. So hatte etwa eine portugiesische Untersuchung vor einigen Jahren gezeigt, dass Menschen mit der Alzheimer-Krankheit in den letzten 20 Jahren ihres Lebens weniger Koffein zu sich genommen hatten als ihre nicht betroffenen Altersgenossen. Inzwischen haben die Wissenschaftler mit Tests bei Patienten mit einer Alzheimer-Vorstufe begonnen.