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gehirnschäden durch cannabis

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gehirnschäden durch cannabis

Junge Ratten sind für die Wirkung von Cannabis empfänglicher als ihre erwachsenen Artgenossen – gleichzeitig wird ihr Hirn durch die Droge mehr geschädigt. Das belegt eine Studie von Wissenschaftlern der australischen University of Sydney um Iain S. McGregor. Sie sind davon überzeugt, dass sich ihre Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen.

Die Forscher hatten heranwachsenden und ausgewachsenen Ratten 18 Tage lang den Cannabis-Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) in die Bauchhöhle gespritzt. Die Dosierung betrug jeweils fünf Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, was beim Menschen schwerem Missbrauch entspricht. Nach der letzten Injektion beobachtete McGregor, dass die erwachsenen Tiere denjenigen Bereich des Käfigs, wo sie die Spritzen erhalten hatten, bis zu 16 Tage lang mieden. Die jungen Nager zeigten dagegen keine Aversionen gegen diesen Ort. „Erwachsene Ratten scheinen den Rauschzustand durch THC also nicht zu mögen“, meint McGregor. Außerdem hatten die älteren Ratten im Gegensatz zu den Jungtieren nach der Verabreichung von THC keinerlei Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis.

Als die Wissenschaftler nach Beendigung des Versuchs die Gehirne der Ratten untersuchten, fanden sie bei den „Teenies“ im Hippocampus 27 veränderte Proteine, bei den Alttieren waren es nur 10. Dies ist für McGregor ein weiterer Beweis dafür, dass bei Jugendlichen das Rauchen von Haschisch zu schweren Entwicklungsstörungen führen kann. Das Problem sei vor allem, dass Heranwachsende dem Drogenkonsum aufgeschlossener gegenüberstünden, ihr Hirn aber noch nicht voll entwickelt und daher empfindlicher sei.

Dass der Genuss von Haschisch zu Unrecht verharmlost wird, beweist auch eine Studie von britischen Forschern um Theresa Moore von der University of Bristol und Stanley Zammit von der Cardiff University. In einer Meta-Analyse hatten sie die Daten von 35 Untersuchungen zu Cannabis ausgewertet. Sie fanden heraus, dass der regelmäßige Konsum von Haschisch oder Marihuana bei Jugendlichen zu einem über 40 Prozent höheren Risiko führt, später an einer Psychose zu erkranken. Experten schätzen, dass jeder fünfte Europäer im Alter zwischen 15 und 64 Jahren schon mindestens einmal Cannabis probiert hat.

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