Schon seit längerer Zeit verfolgen Mediziner den Ansatz, Krebs mithilfe des körpereigenen Abwehrsystems zu bekämpfen – etwa beim schwarzen Hautkrebs und beim Prostatakarzinom. Dabei gelten vor allem die sogenannten Natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) als vielversprechende Waffe. Denn sie sind Bestandteile des angeborenen Immunsystems, können verschiedene Krebszellen wirksam bekämpfen und die Tumore in Schach halten. Allerdings haben die NK-Zellen einen entscheidenden Nachteil: Sie werden schnell inaktiv, verlieren also ihre Angriffslust.
Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg ist es jetzt bei Mäusen erstmals gelungen, die Schlagkraft der Killerzellen zu erhöhen. Das Team um Adelheid Cerwenka behandelte die NK-Zellen der Nager mit einem Mix aus drei verschiedenen Botenstoffen: Interleukin 12, 15 und 18. Wurden diese Zellen krebskranken Mäusen gespritzt, vermehrten sie sich, und die Tumore wuchsen deutlich langsamer. Bei einem Viertel der Tiere verschwand der Krebs sogar völlig. Voraussetzung war, dass man die Tumore zuvor bestrahlt hatte.