Wahrscheinlich werden die Teilnehmer der amerikanischen CALERIE-Studie ständig vom kleinen Hunger geplagt – aber das könnte ihr Leben verlängern. Die Abkürzung steht für „ Comprehensive Assessment of Long-term Effects of Reducing Intake of Energy“ – also für einen Langzeitversuch über die Folgen einer schmalen Kost.
In Experimenten mit Würmern, Mäusen und Affen verlängerten reduzierte Mahlzeiten die Lebenspanne um bis zu 30 Prozent. Ziel von CALERIE ist es, dies nun auch bei Menschen zu testen. In einer ersten Serie mussten 48 leicht übergewichtige Studienteilnehmer sechs Monate lang auf 25 Prozent ihres normalen Kalorienbedarfs verzichten. Danach waren sie nicht nur schlanker, sondern der Organismus hatte regelrecht auf Sparflamme umgestellt: Der Grundumsatz, also der Kalorienverbrauch bei körperlicher Ruhe, war stärker zurückgegangen als erwartet.
Beeindruckend fanden die Forscher das Absacken der Körpertemperatur und des Insulinspiegels. Beides korreliert in Tierversuchen eng mit einer längeren Lebenserwartung. Eine mögliche Erklärung für das verlangsamte Altern: Durch den gedrosselten Stoffwechsel fallen weniger schädliche freie Sauerstoffradikale an. Das könnte langfristig vor DNA-Schäden schützen – zumindest traten diese bei den Hungernden von CALERIE deutlich seltener auf.