Für die Erforschung der Ursachen rheumatoider Arthritis hat der Biochemiker Dirk Pohlers von der Universität Jena den mit 10 000 Euro dotierten Preis der „Stiftung Wolfgang Schulze“ erhalten. Die Stiftung wird von der Deutschen Rheumaliga verwaltet. Die Auszeichnung wird jedes Jahr an Wissenschaftler verliehen, die auf dem Gebiet entzündlicher und autoimmuner rheumatischer Erkrankungen arbeiten.
In Deutschland leiden etwa 400 000 Menschen an rheumatoider Arthritis. Dabei entzünden sich die Gelenke, die Gelenkinnenhaut beginnt unkontrolliert zu wachsen und gleichzeitig werden Knorpel und Knochen abgebaut. Die Folge ist eine zunehmende Versteifung der Gelenke, die mit großen Schmerzen verbunden ist. Pohlers fand jetzt heraus, dass in der Gelenkinnenhaut der Patienten größere Mengen des Wachstumsfaktors PDGF-D vorkommen, der das Zellwachstum anregt. „Wir fanden PDGF-D vor allem in den rheumatisch-entzündeten Gelenken“, erklärt der Wissenschaftler. „ Daraus folgerten wir, dass der Stoff zumindest teilweise für das Wachstum der Gelenkinnenhaut verantwortlich ist.“ Dass die Annahme stimmt, zeigte sich daran, dass sich nach der Zugabe des Wachstumsfaktors die Gelenkzellen deutlich vermehrten. Außerdem wurde gleichzeitig ein Enzym verstärkt produziert, das für den Abbau von Bindegewebe verantwortlich ist. Pohlers vermutet, dass durch die Ausschaltung von PDGF-D der Verlauf der Krankheit verlangsamt und die Beschwerden gelindert werden können.