Chemotherapien und Mittel, die die Zellvermehrung hemmen (Zytostatika), sollen bei der Krebsbehandlung ein Selbstmordprogramm der Tumorzellen auslösen. Oft ist diese Apoptose aber gestört, und der Krebs ist resistent gegenüber der Therapie. Nach einer Untersuchung von Forschern um Simone Fulda und Klaus-Michael Debatin von der Universität Ulm kann das Polyphenolderivat Resveratrol, das in Rotwein vorkommt, die Tumorzellen für eine Therapie wieder zugänglich machen. Der Stoff war bisher vor allem durch seine vorbeugende Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen bekannt. Jetzt haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass Resveratrol auch das Apoptose hemmende Protein Survivin blockiert und dass es rascher zum Selbstmord von Krebszellen kommt, wenn man den Stoff zusammen mit Zytostatika verabreicht. Fulda und Debatin erhoffen sich von ihrer Erkenntnis wirksame Kombinationstherapien gegen Krebs.
Gesundheit|Medizin
Mit Rotwein zum Selbstmord21. Juni 2005
Diesen Artikel merken Meine Merkliste anzeigen
Teilen:
Weitere Artikel aus der Redaktion
Anzeige
.
Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
- Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
- Was werden die nächsten großen Innovationen?
- Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?
Hören Sie hier die aktuelle Episode:
Nachgefragt
Dossiers
Aktueller Buchtipp
Wissenschafts-Videos
Wissenschaftslexikon
Erd|at|mo|sphä|re 〈f. 19〉 die Erde umgebende, überwiegend gasförmige Atmosphäre
Na|tur|pro|dukt 〈n. 11〉 = Naturerzeugnis
Rönt|gen|be|strah|lung 〈f. 20; Med.〉 Verwendung von Röntgenstrahlen zu Heilzwecken
Anzeige