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Nachgefragt Harald zur Hausen

Gesundheit|Medizin

Nachgefragt Harald zur Hausen

Amerikanische Forscher haben kürzlich für Aufsehen gesorgt, weil sie behaupteten, dass beim Oralsex übertragene Hochrisiko-Papillomviren (HPV) Mund- und Rachenkrebs auslösen. Dazu befragten wir Prof. Harald zur Hausen vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Er hatte entdeckt, dass bestimmte Papillom-Viren Gebärmutterhalskrebs verursachen.

Können Papillomviren Mund- und Rachenkrebs auslösen?

Ja. Diese Viren sind zwar die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs, aber man hat sie auch bei vielen Patienten mit Mandel-, Zungen- und Mundhöhlenkrebs nachgewiesen.

13 von 100 000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Mund- und Rachenkrebs. Zum Vergleich: 69 beziehungsweise 60 von 100 000 Frauen und Männer bekommen jährlich Brust-oder Prostatakrebs. Ist HPV also gar nicht so gefährlich?

Doch. Jährlich erkranken weltweit etwa eine halbe Million Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs. Bei Krebsformen des Mundhöhlenbereichs sind offensichtlich etwa ein Viertel davon ebenfalls durch HPV-Infektionen ausgelöst.

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Als Hauptauslöser dieser Krebsarten gelten aber doch übermäßiger Konsum von Tabak und Alkohol.

Stimmt, aber man hat bei etwa 50 Prozent der Mandelkrebspatienten und bei einem Viertel der Patienten mit Zungen- und Mundhöhlenkrebs die Viren in den Krebszellen gefunden. In diesen Zellen waren genau diejenigen Gene der Viren aktiv, die den Gebärmutterhalskrebs erzeugen.

Wird das Virus wirklich durch Oralsex übertragen?

Vermutlich schon. HPV wird durch engen Körperkontakt übertragen, demnach vielleicht auch durch intensiven Mundkontakt.

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