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Neue Verfahren beim Knochenaufbau für Zahnimplantate

Gesundheit|Medizin

Neue Verfahren beim Knochenaufbau für Zahnimplantate
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Viele Menschen scheuen den Besuch beim Zahnarzt - dabei wird die Zahnmedizin immer präziser und besser. Nun wurde die Implantat-Medizin durch neue Knochenaufbaumethoden verbessert. (Foto: pixabay.com, Jarmoluk (CC0))
Zahnimplantate besitzen wahnsinnige Vorteile. Wenn sie fest mit dem Kiefer verbunden sind, fühlen sie sich für Patienten an wie eigene Zähne. Die Krone des Implantats kann perfekt an das natürliche Erscheinungsbild angepasst werden – für Außenstehende ist nicht zu erkennen, dass es sich tatsächlich um einen künstlichen Zahn, einen Zahnersatz handelt. Doch ist dies nur das ideale Bild, denn es gibt auch bei Zahnimplantaten Schwierigkeiten. Oftmals sind sie in der Vorgeschichte des Patienten begründet, doch besteht auch nach dem Einsetzen des Implantats die Gefahr des Knochenschwunds und des damit verbundenen Stabilitätsverlustes. Die Medizin versucht immer wieder, den Knochenaufbau zu verbessern und greift jetzt auf eine simple wie effektive Lösung zurück, wie dieser Artikel zeigt.

Zahnimplantate – das Problem

Die Schwierigkeit bei Zahnimplantaten ist, dass sie fest mit dem Kieferknochen verbunden sein müssen. Nach dem Einsetzen muss sich der Knochen fest um das Implantat legen, damit es – zusätzlich gestärkt vom Zahnfleisch – fest im Kiefer sitzt. Doch oftmals gibt es bereits vor dem Einsetzen Probleme und Knochenschwund:

  • Alter und Krankheit:– Osteoporose kann auch die Kieferknochen treffen. Gleichzeitig wirken sich verschiedene Medikamente negativ auf die Knochendichte im Körper aus. Ein poröser, recht dünner Knochen hat deutlich mehr Probleme, fest mit dem Implantat zu verwachsen.
  • Fehlende Belastung: Leidet der Patient bereits über eine längere Zeit unter Zahnverlust, hat sich sein Kauverhalten geändert. Da einzelnen Zähnen das Gegenüber fehlt, wird der Kieferknochen nicht oder falsch belastet und zieht sich in der Folge zurück.
  • Prothesen: Auch übliche Zahnprothesen können zu einem veränderten Druckverhalten führen, woraufhin sich der Knochen abbaut.
  • Entzündungen: Nicht selten leiden Patienten schon eine Weile unter Zahnfleisch- oder Wurzelentzündungen, bevor sie deswegen zum Zahnarzt gehen. Gerade bei Angstpatienten ist das häufig der Fall. Die Entzündung kann aber auf den Knochen übergehen und ihn zerstören.

Zahnärzte prüfen den Kieferknochen vor dem Einsetzen eines Implantats. Vielfach ist es notwendig, dass dieser auf die Operation vorbereitet und wieder neu aufgebaut wird. Das kann mit eigenem Knochen, beispielsweise aus der Hüfte, oder aber mit Ersatzmaterial geschehen. Und wenn der Knochen einmal aufgebaut ist, dann ist alles gut? Nein, denn häufig stellen Ärzte bei Kontrolluntersuchungen fest, dass sich der Knochen um das bereits eingesetzte und verwachsene Implantat abbaut. Die sogenannte Periimplantitis tritt auf – eine Entzündung, die das Gewebe rund um das Implantat betrifft.

  • Ursachen: Es gibt viele Gründe für den entzündlichen Knochenabbau. So kann ein mangelhafter Ursprungsknochen, aber auch die Über- oder Fehlbelastung des Implantats. Sollte das Implantat in einem falschen Winkel eingesetzt worden oder zu groß sein, kann die Erkrankung ebenso gefördert werden wie durch mangelhafte Mundhygiene und Rauchen.
  • Erkrankungen: Leidet der Patient unter bestimmten Krankheiten, tritt die Periimplantitis häufiger auf. Gerade bei Diabetes, HIV, Leukämie und Hepatitis scheint es eine größere Wahrscheinlichkeit zu geben.

Des Weiteren leiden Krebspatienten nach einer erforderlichen Chemo- oder Strahlentherapie am Rückgang des Knochens rund um das Implantat.

Neue Ansätze der Medizin

Zahnärzte kennen diese Problematik und wissen, dass sich erst nach drei oder fünf Jahren nach dem Einsatz eines Implantats zeigt, ob es tatsächlich hält. Vielfach gibt es jedoch schon weit früher Schwierigkeiten und es ist unsicher, ob ein Zahnimplantat überhaupt eingesetzt werden kann. Als Lösung gibt es häufig nur einen Weg: der Knochenaufbau. Damit dieser gelingt, können Mediziner auf verschiedene Verfahren setzen:

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  • Knochenersatzmittel: Dieses Mittel ist künstlich und in diversen Varianten verfügbar. Welches Mittel zum Einsatz kommt, hängt von den Umständen ab. Die Mittel regen den Körper nicht an, neuen Knochen zu produzieren, sondern sie bilden nur ein Gerüst für Knochenzellen, die mit der Zeit einen neuen Knochen bilden.
  • Tierisches/pflanzliches Gewebe: Diese Materialien werden nicht selten aus Rinderknochen oder speziellem pflanzlichen Gewebe hergestellt und enthalten eine Substanz, die auch im humanen Körper vorkommt.
  • Fremdknochen: Dieses Verfahren ist auf zwei Weisen möglich. Zum einen kann ein körperfremder Knochen von einer fremden Person eingesetzt werden, zum anderen ist es möglich, ein Knochenfragment von einer Person, die mit dem Patienten genetisch identisch ist, zu nutzen.
  • Eigenknochen: Oftmals wird mit Eigenknochen zum Aufbau gearbeitet. Der Vorteil ist, dass es sich um einen körpereigenen Ersatz handelt und eine Abstoßung daher weniger wahrscheinlich ist.
  • Protein: Mittlerweile ist es Wissenschaftlern laut Informationen des Dentalmagazins zwo-online.de gelungen, das Protein bmp2 künstlich herzustellen und zu nutzen. Das Protein ist im menschlichen Blut vorhanden und wird vom Körper beispielsweise nach Knochenbrüchen zur Bruchstelle geführt, um dort die Neuknochenbildung anzuregen. Wird das künstliche Protein nun an eine Bruchstelle gespritzt, wird genau dieser Prozess angestoßen.

Wer bezahlt die Implantate?

Entscheidet sich ein Patient für ein Zahnimplantat, gilt dies als andersartiger Zahnersatz, den die gesetzlichen Krankenkassen nicht in voller Höhe übernehmen. Laut Aussage von Lars Weiland, Versicherungsexperte im Bereich Zahnzusatzversicherungen und Betreiber des Portals zahnzusatzversicherungen-vergleich.com, erhält der Patient einen Festzuschuss, der die Hälfte der sogenannten Regelleistung ausmacht. Die restlichen Kosten (die zweite Hälfte der Regelleistung plus alle Kosten, die die Regelleistung übertreffen) muss der Patient aus der eigenen Tasche zahlen. Nicht selten bedeutet dies einen Zusatzaufwand im vierstelligen Bereich (je nach Anzahl der benötigten Implantate sind das 1.500 bis 4.000 Euro). Anders sieht es natürlich aus, wenn eine private Zahnzusatzversicherung abgeschlossen wurde. Wer noch keine hat und mit den Gedanken spielt, eine abzuschließen, sollte auf Folgendes achten:

  • Hohe Leistungen: Gerade beim Zahnersatz sollte die Versicherung hohe Beträge übernehmen. Mindestens 80 Prozent der Kosten sollten von der Zusatzversicherung getragen werden.
  • Kleingedrucktes: Hierauf müssen Patienten ebenfalls achten. Denn es wird häufig die Übernahme eingeschränkt. Wahlweise können hier Höchstgrenzen je Implantat, aber auch die maximale Menge an Implantaten angegeben sein.
  • Prophylaxe – eine gute Zahnzusatzversicherung übernimmt vorbeugende Maßnahmen wie die jährliche professionelle Zahnreinigung.

Der vorhergehende Vergleich einzelner Anbieter und Verträge ist – nicht nur aus Kostengründen – empfehlenswert. Ein rechtzeitiger Abschluss einer solchen Versicherung ist allerdings ratsam, da bereits bekannte Erkrankungen oder angeratene Behandlungen in der Regel nicht mitversichert sind.

Fazit: Ein gesunder Knochen ist das A und O

Zahnimplantate sind für Patienten immer besser als Brücken oder Prothesen, doch hält das Implantat nur, wenn der Knochen solide und stabil ist. Die Medizin macht auf diesem Gebiet jedoch immer weitere Fortschritte. Wer sich mit dem Gedanken beschäftigt, einen verlorenen gegangenen Zahn mit einem Implantat zu ersetzen, sollte unbedingt eine Zahnzusatzversicherung abschließen und nutzen, da diese auch beim eventuellen Knochenaufbau finanzielle Unterstützung bietet

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