Das auch für den Menschen gefährliche Vogelgrippe-Virus H5N1 entwickelt offenbar Resistenzen gegen das Medikament Tamiflu, das bei der Bekämpfung des Virus bisher als besonders wirksam galt. Das berichtet ein Forscherteam um Jeremy Farrar von der britischen University of Oxford. Laut der Studie starben zwei vietnamesische Patienten, obwohl sie rechtzeitig und in hoher Dosierung mit Tamiflu behandelt worden waren. Farrar bezeichnet diese Entwicklung als besorgniserregend, ist aber nicht überrascht: „Irgendwann bilden alle Mikroben Resistenzen gegen Medikamente aus. Fest steht: Wenn das Vogelgrippe-Virus resistent gegen Tamiflu wird und gleichzeitig so mutiert, dass es von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, bekommen wir ein ernstes Problem.“ Allerdings gebe es Hinweise darauf, dass die resistenten H5N1-Viren weniger ansteckend sind.
Ein anderes Ergebnis der Studie ist, dass Tamiflu auch noch wirkt, wenn die Behandlung erst fünf Tage nach der Infektion beginnt. Bisher galt, dass das Medikament spätestens 48 Stunden nach der Ansteckung eingenommen werden muss.