Jedes Jahr erleiden etwa 200 000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Ein Fünftel der Patienten stirbt in den vier Wochen danach, 37 Prozent innerhalb eines Jahres. Inzwischen ist der Schlaganfall nach Krebs und Herzkrankheiten die dritthäufigste krankheitsbedingte Todesursache. Forscher in aller Welt arbeiten daher verstärkt an verbesserten Therapien und Vorsorgemaßnahmen.
Jetzt hat der Direktor der Neurologischen Uniklinik Mannheim, Michael Hennerici, die höchste wissenschaftliche Auszeichnung erhalten, die auf dem Gebiet der Schlaganfall-Forschung vergeben wird: den mit umgerechnet 75 000 Euro dotierten Mihara Award der International Stroke Society. Der Preis würdigt Hennericis Entwicklung von Ultraschall-Methoden, die es ermöglichen, frühzeitig Hirngefäß-Erkrankungen zu erkennen. Das ist wichtig sowohl für die Schlaganfall-Vorbeugung als auch für die Akuttherapie und die Überwachung des Behandlungserfolgs während der Rehabilitation. Hennerici ist es kürzlich auch gelungen, Blutgerinnsel in Hirnarterien per Ultraschall aufzulösen.