Kann das Telefonieren mit Handys bösartige Gehirntumore auslösen? Als im Jahr 2000 die Interphone-Studie begann, erhoffte man sich von ihr am Ende Aufschluss über dieses heiß diskutierte Thema. Für die bisher größte Untersuchung ihrer Art hatten Forscher aus 13 Ländern, darunter auch Deutschland, Daten von rund 13 000 Nutzern von Mobiltelefonen ausgewertet. Jetzt liegen die Ergebnisse vor. Doch Forschungsleiterin Elisabeth Cardis vom Center for Research in Environmental Epidemiology im spanischen Barcelona räumt ein: Die Studie bleibt eine klare Antwort schuldig.
Die Wissenschaftler hatten 5190 Patienten mit einem Gliom oder einem Meningeom – unterschiedlichen Arten von Hirntumoren – sowie 7658 gesunde Vergleichspersonen nach ihren Telefoniergewohnheiten befragt. Wie sich dabei zeigte, ist das Telefonieren mit einem Handy nicht grundsätzlich mit einem höheren Tumor-Risiko verbunden. Nur bei den intensivsten Nutzern – etwa fünf Prozent der Teilnehmer – schien die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung größer. Doch genau lässt sich das nicht sagen, geben die Forscher zu und räumen methodische Probleme ein: So seien zu Beginn der Untersuchung Handys allgemein noch nicht so verbreitet gewesen, außerdem hätten viele Teilnehmer zu ihren Telefoniergewohnheiten unplausible Angaben gemacht. Es bestehe also weiterer Forschungsbedarf.