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Wie sicher sind die gängigen Verhütungsmethoden?

Empfängnisverhütung

Wie sicher sind die gängigen Verhütungsmethoden?
Symboldbild Empfängnisverhütung
© pixabay.com, Bru-nO (CC0 Creative Commons)

Zu einem erfüllten Sexualleben gehört eine sichere Verhütung unbedingt dazu. Sie schützt vor einer ungeplanten Schwangerschaft und in einigen Fällen ebenso vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Verhütung soll in ihrer Funktion sicher sein und gleichzeitig den Körper so wenig wie möglich belasten.

Bei den Verhütungsmethoden muss zunächst zwischen drei Methoden unterschieden werden:

  • hormonell
  • mechanisch
  • natürlich

Die Sicherheit bei allen Methoden wird mit dem Pearl-Index abgebildet. Der Pearl-Index zeigt an, wie viele von 100 Frauen im gebärfähigen Alter innerhalb eines Jahres mit regelmäßigem Geschlechtsverkehr trotz der gewählten Verhütungsmethode schwanger werden. Sprich: Umso kleiner die Zahl ist, desto sicherer ist die Methode beim Verhüten einer Schwangerschaft.

Pearl-Index

Natürliche Verhütung

NFP 0,4

Hormonelle Verhütungsmethoden

Vaginalring 0,4-0,65
Mini-Pille 0,5-3
Pille 0,1-0,9
Hormonspirale 0,16
Dreimonatsspritze 0,2-4

Mechanische Methoden

Kondom 2-12
Kupferspirale 0,3-0,8
Verhütungsschwamm 17-25
Femidon 5-25

Natürliche Familienplanung (NFP)

Immer mehr Frauen wünschen sich eine Verhütung ohne Hormone und landen rasch bei der NFP. Diese Methode lässt sich sowohl als Verhütung sicher anwenden als auch im Falle eines Kinderwunsches. Es gibt unterschiedliche Methoden bei der NFP. Die hier vorgestellte Sensiplan-Methode gilt als eine der sichersten Methoden zur natürlichen Familienplanung. Damit sie sicher funktioniert, beobachtet die Frau mehrere Punkte an ihrem Körper:

  • Messung der Basaltemperatur
  • Beobachtung des Zervixschleims
  • Abtasten des Muttermundes

Diese Ergebnisse werden in einem sogenannten Zyklusblatt dargestellt – hier ein ausgefülltes Beispiel-Datenblatt. Diese Daten zeigen, wann der Eisprung bei der Frau stattfindet. Wichtig: Bevor die Methode zuverlässig funktioniert, müssen mindestens die Daten von drei Zyklen ausgewertet sein. Wird während der fruchtbaren Tage auf Geschlechtsverkehr verzichtet, hat diese Verhütungsmethode einen Pearl-Index von 0,4. Andere NFP-Methoden beobachten nur ein oder zwei Merkmale. Damit verliert die Methode jedoch an Aussagekraft. Anders als andere Verhütungsmethoden unterstützt die NFP das Verhältnis der Frau zu ihrem Körper und fördert das Verständnis, was in ihrem Körper während des monatlichen Zyklus geschieht.

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Was geschieht beim Zervixschleim?

An den fruchtbaren Tagen wird der Zervixschleim flüssiger. Kurz vor dem Eisprung zeigen sich Fäden in ihm. Während der unfruchtbaren Hälfte des Zyklus nimmt die Menge des Zervixschleims ab und er wird dicker.

Was zeigt die Temperatur an?

Am Tag des Eisprungs ist die Körpertemperatur um mehrere Zehntel an. In der zweiten unfruchtbaren Hälfte bleibt sie höher.

Warum den Muttermund beobachten?

Um den Muttermund zu ertasten, ist die Hocke ideal oder ein Bein wird erhöht auf der Badewanne abgestellt. Ein oder zwei saubere Finger ertasten in der Scheide den Muttermund. Um die Daten vergleichen zu können, ist es wichtig, die gleiche Position und die gleichen Finger zu nehmen.

Während sich die Vagina rau und gewellt anfühlt, hat der Muttermund eine glatte Oberfläche. Ein geschlossener Muttermund fühlt sich wie eine leichte Unebenheit an. Wer mit der Fingerkuppe eine Vertiefung in der Mitte spürt, trifft auf einen geöffneten Muttermund. Zusätzlich lässt sich die Härte des Muttermundes beurteilen. Dieser kann hart sein wie die Nasenspitze oder weich wie ein Ohrläppchen. Zum Eisprung hin öffnet sich der Muttermund und wird weicher. Gerade hier braucht es etwas Zeit, damit sich ein sicheres Gefühl für den eigenen Muttermund entwickelt.

Die verhütende Wirkung dieser Methode hängt stark von der Frau und ihrem eigenen Gespür für ihren Körper ab. Mit der Zeit und den zunehmenden Daten kennen die Frauen ihren Körper jedoch immer besser und können sehr genau sagen, wo in ihrem Zyklus sie sich gerade befinden.

Hormonelle Verhütungsmethoden

Auch die hormonelle Verhütung gehört zu den gängigen Methoden. Die Pille galt als Revolution, als sie 1960 in den USA und ein Jahr später in Deutschland auf den Markt kam. Für die einen war es der Anfang vom Ende und für die anderen der Beginn der weiblichen Selbstbestimmung. Heute beschäftigt man sich fernab von Ideologie mit den körperlichen Vor-und Nachteilen der hormonellen Methoden. Hormonell lässt sich mittlerweile mit den folgenden Mitteln verhüten:

  • Mini-Pille
  • Pille
  • Vaginalring
  • Verhütungsstäbchen
  • Hormonspirale
  • Verhütungspflaster
  • Dreimonatsspritze

Was geschieht bei hormoneller Verhütung?

Die enthaltenen Hormone sind den körpereigenen Hormone Östrogen und Gestagen sehr ähnlich. Durch diese Ähnlichkeit beeinflussen sie den monatlichen Zyklus. Bei allen hormonellen Methoden gilt: Medikamente wie beispielsweise Antibiotika können die Wirkung kurzfristig beeinträchtigen. Mittel wie die Mini-Pille oder die Pille hängen in ihrer Sicherheit von einer sicheren Einnahme ab. Bei der Dreimonatsspritze wird hingegen ärztlich in den Muskeln ein Depotpräparat mit Gestagen gespritzt. Dieses Mittel verhindert den Eisprung und den Aufbau der Schleimhaut, so dass sich im Falle einer Befruchtung das Ei nicht einnisten könnte. Weiterhin wirkt das Gestagen auf den Schleim am Gebärmutterhals verdickend, was das Eindringen der Spermien erschwert.

Je nach Alter und familiären Krankheiten sind hormonelle Verhütungsmethoden nicht für alle Frauen empfehlenswert. Eine umfassende Aufklärung durch die Fachärzte und ein Abwägen ist hier immer sinnvoll. Hormonelle Methoden können beispielsweise Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Osteoporose, Durchblutungsstörungen und Depressionen zeigen. Gleichzeitig können einige Präparate gerade für Frauen mit Problemen aufgrund von starken Periodenblutungen Linderung bringen.

Mechanische Verhütungsmethoden

Bei den sogenannten Barrieremethoden wird durch diese Barriere das Vordringen der Spermien zur Eizelle unterbunden. Die möglichen Methoden sind hier:

  • Kondom
  • Diaphragma
  • Spirale
  • Verhütungsschwamm
  • Femidon (Kondom für Frauen)

Das bekannteste ist hier das Kondom, was zusätzlich vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten schützt. Bei Mitteln wie der Kupferspirale und dem Diaphragma ist das genaue Anpassen durch einen Facharzt notwendig, damit sie einen sicheren Schutz vor einer Schwangerschaft bieten. Der Verhütungsschwamm ist in Deutschland weniger populär und hat einen Pearl-Index zwischen 17 und 25. Er wirkt als mechanische Barriere und tötet durch den chemischen Zusatz die Spermien zusätzlich ab. Die Anwendung ist dem Diaphragma ähnlich. Das Femidon ist dem Kondom sehr ähnlich und wird in der Scheide „eingesetzt“. Zusätzlich lässt es sich mit spermiziden Gleitmitteln kombinieren. Neben einer Schwangerschaft verhindert auch das Femidon das Übertragen von Geschlechtskrankheiten. Wer es häufig anwendet, wird sicherer in der Nutzung und steigert damit den Schutz.

Wahl der “richtigen“ Verhütung

Damit eine Schwangerschaft zuverlässig verhindert wird, sollte die gewählte Methode laut Pearl-Index sicher sein. Zugleich muss sich die Frau körperlich wohl mit ihr fühlen und keine Nachteile durch sie haben. Je nach Lebensabschnitt, körperlicher Gesundheit und Familienstand kann die „richtige“ Verhütung bei jeder Frau im Laufe des Lebens wechseln. Umfassende Informationen schenken die Gelegenheit, für sich die passende Entscheidung zu treffen.

14.02.2022

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