Die Popularität der Äbtissin Hildegard von Bingen verlief nach ihrem Tod in verschiedenen Phasen. Erstmals wiederentdeckt wurde sie von den Humanisten und Reformatoren nach 1500. Damals schien ihr forscher Umgang mit den Autoritäten zum Zeitgeist zu passen. Im 19. Jahrhundert wurde Hildegard zu einer Favoritin der Volksfrömmigkeit. Heute ist die Benediktinerin als Heilkundige weltberühmt. Doch wer war die Nonne wirklich? Zu Lebzeiten waren es vor allem ihre Visionen, die ihren Namen bekannt machten. Doch sie war auch eine kluge Netzwerkerin, die es verstand, ihre Kontakte zu den Mächtigen für ihre Zwecke zu nutzen.
Beiträge in dieser Ausgabe
Vorlesen Als zehntes Kind aus einer adligen Familie wurde Hildegard dem Kloster „geopfert“. Für eine Frau im 12. Jahrhundert lag darin aber auch die Chance, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die geistige und religiöse Aufbruchstimmung ihrer Zeit... mehr
Vorlesen Zu Lebzeiten berühmt wurde Hildegard durch ihre Visionen, selbst der Papst erkannte ihre Gabe an. Mit Hilfe der „Gesichter“ baute sich die Nonne eine eigene Theologie auf, die ihrer Zeit weit voraus war und etwa die Gleichberechtigung von Mann... mehr
Vorlesen Hildegard nutzte ihre Popularität, um selbst dem Kaiser ins Gewissen zu reden. Ihre Briefe, die häufig nachträglich verändert wurden, zeugen davon, dass sie über ein Netzwerk einflussreicher Freunde verfügte.... mehr
Vorlesen Musik war im Klosteralltag ein wichtiger Begleiter. Hildegard von Bingen komponierte Dutzende Lieder von hoher musikalischer Qualität. Erst im 19. Jahrhundert wurden die Werke der Nonne wiederentdeckt.... mehr
Vorlesen Der erste Versuch, Hildegard zur Heiligen zu machen, scheiterte im 13. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert vereinnahmte die Volksfrömmigkeit die Äbtissin. Erst 2012 sprach der Vatikan Hildegard heilig. Weltbekannt machte sie ihr medizinisches Wissen.... mehr
Vorlesen In den USA gab es seit dem 23. Juni 1960 erstmals ein Medikament zu kaufen, das offiziell der Empfängnisverhütung diente. Die „Pille“ wurde bald weltweit zum Symbol für die sexuelle Selbstbestimmung der Frau. Die vorangegangene Forschung... mehr
Vorlesen Die Tagebücher von Ferdinand Beneke gehören zu den umfassendsten ihrer Zeit. Sie geben spannende Einblicke in Kultur und Lebenswelt des Bürgertums zwischen Französischer Revolution und Vormärz.... mehr
Vorlesen Fernsehdokumentationen zu urgeschichtlichen Themen erfreuen sich seit längerer Zeit großer Beliebtheit. Eine Studie spürt diesen Darstellungen nach.... mehr
Vorlesen Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt Italien im Staatsvertrag von Saint-Germain-en-Laye (1919) Südtirol zugesprochen. Rund 240 000 Tiroler deutscher und ladinischer Muttersprache waren bald einer zunehmend aggressiven Politik der Italianisierung... mehr
Vorlesen Die Verbindung von Nord- und Ostsee durch einen Kanal war ein Prestigeprojekt, dessen Eröffnung Wilhelm II. 1895 grandios feiern ließ. Der Kanal zeigt, wie solche technischen Leistungen auch für politische Symbolik genutzt wurden.... mehr
Vorlesen Weitestgehend unverändert überstand das Haus „Lindwurm“ im schweizerischen Stein am Rhein die vergangenen 150 Jahre. Durch diese Konservierung ermöglicht das gleichnamige Museum Einblicke in die bürgerliche und landwirtschaftliche... mehr
Vorlesen Vor 250 Jahren stand Europa während der „Kleinen Eiszeit“ am Beginn einer Klimakrise. Von 1770 bis 1772 durchlebte der Kontinent mehrere sehr kalte Winter und verheerende Niederschläge. Missernten waren die Folge. Hunderttausende Menschen... mehr
Vorlesen Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft sprechen über historische Gestalten, die sie beeindruckt haben. In dieser Ausgabe: die Schriftstellerin Susann Rosemann über die italienische Renaissancefürstin Lucrezia Borgia.... mehr