Kaiser Wilhelm II. war die zentrale Figur eines Zeitalters voller Widersprüche. Im Deutschen Reich traf der traditionelle Pomp der Monarchie und des Adels auf neue liberale Ideale, verkrustete gesellschaftliche Rollenbilder standen der aufkommenden Frauenbewegung gegenüber. Der Kaiser erwies sich bei alldem als Element der Beharrung. Durch seinen überzogenen politischen Ehrgeiz und das Wettrüsten mit den anderen europäischen Mächten trug er zur Destabilisierung der Lage in Europa bei. Die Katastrophe des Ersten Weltkriegs bedeutete auch das Ende der Herrschaft der Hohenzollern in Deutschland. Wilhelm lebte nach seiner Abdankung im Exil in Holland.
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Beiträge in dieser Ausgabe

Nach dem Wunsch seiner Eltern, des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und seiner englischen Frau Victoria, hätte der spätere Kaiser Wilhelm II. ein liberaler, weltoffener Herrscher werden sollen. Aber es kam anders, denn der unsichere und impulsive Junge orientierte sich zunehmend an preußisch-militaristischen Idealen. Vielleicht spielte dabei auch seine Behinderung eine Rolle – Folge einer dramatischen Geburt.
Autor: Prof. Dr. Frank Lorenz Müller

Das 1871 gegründete Deutsche Reich war im Vergleich zu den anderen zentraleuropäischen Ländern ein verspäteter Nationalstaat. Dieser entwickelte allerdings eine ungeahnte Dynamik: wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch.
Autor: Dr. Oliver F. R. Haardt

Vor allem in den ersten zwei Jahrzehnten auf dem Thron griff Wilhelm II. – gemäß seinem Selbstverständnis vom Gottesgnadentum – häufig ins politische Tagesgeschehen ein. Seine un-schlüssige Politik, seine hochfahrend-widersprüchliche Kommunikation und seine Unfähigkeit, aus Fehlern zu lernen, beschädigten schon früh die Hohenzollern-Monarchie.
Autor: PD Dr. Norman Domeier

Große Töne im falschen Moment, die Fehleinschätzung der Gesamtlage, späte Einsichten, mangelnde Durchsetzungsfähigkeit: Wilhelm II. führte Deutschland im Sommer 1914 in einen Krieg, den er eigentlich nicht wollte.
Autor: Prof. Dr. Christoph Nonn

Mit seiner Flucht in die Niederlande verbaute sich der Kaiser den Weg zurück auf den Thron – sogar für Teile des Adels hatte er sich damit unmöglich gemacht. Im Exil hackte der Ex-Monarch Holz und hielt Monologe. Die Schuld für das Ende des Kaiserreichs suchte er überall, nur nicht bei sich selbst.
Autor: Prof. Dr. Christoph Nonn

Auch im anderen deutschen Staat gab es ausländische Arbeitskräfte, etwa aus dem globalen Süden. Wurden sie wirklich ausgebeutet und isoliert, wie es häufig zu lesen ist?
Autor: Visiting-Prof. Dr. mult. Ulrich van der Heyden

Eine neue Biographie zu Charlotte von Hessen-Kassel zeigt ihren beklemmenden Konflikt zwischen Gehorsamspflicht und Eigenwillen.
Autorin: Dr. Heike Talkenberger

Um 1700 erlangte in England plötzlich Gin große Beliebtheit. Der Konsum des hochprozentigen Getränks nahm in London solche Ausmaße an, dass es zu einer gesellschaftlichen Krise kam. Was die Menschen damals besonders schockierte: Auch Frauen verfielen dem Alkohol in großer Zahl.
Autor: Dr. Armin Kübler

Zu einer Kuriosität kam es 1772 in Schweden: Ein bereits amtierender König führte einen Staatsstreich aus. Gustav III. beendete die Herrschaft der Stände, die dem Monarchen nur eine Nebenrolle zubilligte – und verhalf dem skandinavischen Land in der Folge zu einem machtpolitischen Comeback.
Autor: Dr. Dr. Ronald D. Gerste

Das Mainzer Gutenberg-Museum bietet einen Blick in die Werkstatt des Erfinders Johannes Gutenberg und Anschauliches zur Weltgeschichte des Druckgewerbes.
Autor: Dr. Winfried Dolderer

Als ionische Griechen die Mündung des Flusses Kaystros in Besitz nahmen, fanden sie einen alten Kult vor. Um die hölzerne Statue der Göttin bauten sie über die Jahrhunderte mehrere Tempel – einer größer als der andere, bis ein Weltwunder entstanden war, das die ganze Mittelmeerwelt in Staunen versetzte.
Autor: Dr. David Neuhäuser
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