Philipp II. hatte seine Einflusssphäre nach Süden inzwischen so umfangreich erweitert, dass er sich jetzt in einem Konflikt wiederfand, in dem die Vormachtstellung über Zentralgriechenland neu ausgehandelt wurde. Im „Dritten Heiligen Krieg“ (356 –346 v. Chr.) stritten die Phoker mit den Thebanern und Thessaliern um den Zugriff auf das Heiligtum in Delphi. Aus einem regionalen Konflikt um alte Grenzstreitigkeiten erwuchs rasch ein Krieg, in den alle griechischen Großmächte in unterschiedlichen Konstellationen involviert waren.
Den Anlass für den Krieg gaben die Phoker, die Delphi in ihren Besitz nahmen und damit bestehende Abkommen verletzten. Die Mitglieder der Delphischen Amphiktyonie, wie der Bund zum Schutz des Heiligtums genannt wurde, erklärten den Aggressoren den Krieg. Obwohl die Besetzung Delphis mit der berühmten Orakelstätte für viele Griechen einen unerhörten Affront darstellte, unterstützten etwa Athen und Sparta dennoch die Phoker. Diese plünderten in der Folge die reichen Tempelschätze und stellten damit eine schlagkräftige Armee aus Söldnern auf – ein Frevel, den es im Namen der Götter unbedingt zu rächen galt…
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