Als „Belsen-Blondine“ titulierte der „Daily Mirror“ am 31. August 1945 die KZ-Aufseherin Irma Grese. „Eine attraktive Blondine, die wie ein Hollywood-Filmstar aussieht, ist eine der 48 Angeklagten.“ In diesem Stil informierte die Zeitung über den bevorstehenden britischen Militärprozess in Lüneburg, dem ersten Verfahren im Nachkriegsdeutschland überhaupt, in dem über KZ-Verbrechen – die Vergasungen in Auschwitz-Birkenau und das Massensterben in Bergen-Belsen – verhandelt wurde.
Irma Grese gehörte zum angeklagten Wachpersonal, das sich im September 1945 vor Gericht verantworten musste. Im Verlauf des Prozesses zog Irma Grese die mediale Aufmerksamkeit zunehmend auf sich. Nicht nur weil sie mit 21 Jahren die jüngste Angeklagte war, sondern vor allem weil für die weit über 100 deutschen und internationalen Pressevertreter die äußerliche Attraktivität der Beschuldigten mit den Verbrechen, die ihr zur Last gelegt wurden, nicht vereinbar zu sein schien…
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