Irgendwann um die Mitte des 3. Jahrhunderts griff Cyprian, Bischof von Karthago, zur Feder und schrieb dem Prokonsul der Provinz Africa einen Brief. Demetrianus hatte zuvor die Bevölkerung gegen die Christen aufgewiegelt, indem er diese zu Sündenböcken für alle möglichen Unglücksfälle der letzten Jahre erklärt hatte. Der verärgerte Bischof antwortete dem Statthalter, an den Gravamina seien nicht die Christen schuld, sondern die Heiden selbst, weil sie sich der Verehrung des einzigen Gottes so stur verweigerten.
Die von Demetrianus angeführten Plagen leugnete der Bischof keineswegs, er ergänzte die Liste sogar noch um weitere Missstände: „Im Winter gibt es nicht genug Regen, um die Saat zu nähren; im Sommer hat die Sonne nicht genug Kraft, um die Ernte zu hegen; die Kornfelder sind im Frühling nicht heiter; der Herbst nicht fruchtbar in der Ernte. Weniger Marmor wird aus den ausgeweideten und erschöpften Bergen gegraben; die nachlassende Förderung an Gold und Silber deutet auf die Erschöpfung der Metalle hin, und die versiegenden Adern werden von Tag zu Tag knapper und weniger; der Landwirt fehlt auf dem Feld, der Seemann auf dem Meer, der Soldat im Lager, die Ehrlichkeit auf dem Markt, die Gerechtigkeit vor Gericht, die Eintracht in den Freundschaften, die Geschicklichkeit in den Künsten, die Disziplin in den Sitten.“
Mit einem Wort: Früher war vermeintlich alles besser gewesen…