Angst und Schrecken verbreitende, plündernde und mordende Söldner gelten als ein Grundübel des Dreißigjährigen Kriegs. Im „Krieg, der den Krieg ernährt“, wurde die Eskalation der Gewalt bewusst in Kauf genommen.
Wenn ein Soldat wird geboren, sind ihm drei Bauern auserkoren: einer der ihn ernährt, einer der ihm ein schönes Weib beschert und einer, der für ihn zur Hölle fährt.“ Die Söldner des Dreißigjährigen Kriegs besitzen in der Literatur einen exemplarisch schlechten Ruf. Das reicht von Grimmelshausens „Simplizissimus“ bis zu Gustav Freytags „Bilder aus der deutschen Vergangenheit“. Letzteres Werk, aus dem das obengenannte Zitat stammt, wurde seit seinem Erscheinen Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute in zahlreichen Auflagen nachgedruckt.
Die Berichte der Zeitzeugen sind dramatisch, aber es gab auch handfeste politische Interessen, diese Schreckensbilder über Generationen hinweg zu tradieren. Die Landesherren, die 1648 im Westfälischen Frieden ihre Souveränität zurückgewannen, nutzten den Verweis auf die Abgründe eines entgrenzten Söldnertums später, um ihre Untertanen für die Errichtung stehender Heere zu gewinnen – und den Widerstand gegen die damit verbundenen Kosten zu minimieren…
Autor: Prof. Dr. Bernhard Kroener
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 05/2018.