Diese Ereignisse liefern sicher einen großen Stoff für die Historiker. Die Verbindung der Häuser Frankreichs und Österreichs nach 250 Jahren der Feindschaft; England, das das Gleichgewicht Europas in der Hand zu halten glaubte, innerhalb von sechs Monaten erniedrigt, in großer Geschwindigkeit hat Frankreich eine beeindruckende Kriegsmarine aufgebaut, die größte Entschiedenheit verbunden mit der größten möglichen Zurückhaltung: All dies gibt ein beeindruckendes Bild ab.“ Mit diesen Bemerkungen kommentierte der Philosoph und Historiker Voltaire im Juli 1756 ein Ereignis, das sich die Zeitgenossen bis dahin kaum vorstellen konnten: das „renversement des alliances“ („Umkehrung der Allianzen“). Was war geschehen?
Seit 1754 waren die blutigen Zusammenstöße in Nordamerika zwischen französischen und englischen Kolonialmilizen zu einem unerklärten Krieg zwischen den beiden Mächten eskaliert. Zudem war Frankreich dabei, Großbritannien im Kolonialhandel zu überholen. Seit 1755 machte daher die Royal Navy, die britische Marine, regelrecht „Jagd“ auf französische Handels- und Kriegsschiffe im Atlantik.
In dieser Situation stellte sich in London und Versailles die Frage, ob man es zulassen könne, den Konflikt auf Europa übergreifen zu lassen…
Autor: Prof. Dr. Sven Externbrink
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 06/2021