Als Augustinus im Sommer des Jahres 383 nach Italien aufbrach, ließ er nicht nur seine Mutter zurück, die er allein mit einer Lüge davon abhalten konnte, ihm zu folgen. Auch das Verhältnis zu seinem manichäischen Umfeld war gespalten. Noch fühlte er sich dieser Gruppe verbunden, aber nach der enttäuschenden Begegnung mit dem Manichäerbischof Faustus wuchsen die Zweifel an deren grundlegenden Überzeugungen. Trotz allem waren es zunächst seine manichäischen Freunde, die Augustinus halfen, in Rom unterzukommen.
Die Ewige Stadt war bei Augustinus’ Ankunft längst nicht mehr das politische Zentrum des Reiches. Veränderungen im Machtgefüge und militärische Notwendigkeiten hatten die Landkarte des Imperiums neu geordnet. Im Osten war seit 330 Konstantinopel, das neue Rom, zum Herrschaftssitz mit eigenem Senat aufgestiegen. Im Westen residierten die Kaiser inzwischen näher an den Außengrenzen, in Trier oder Mailand, später auch in Ravenna, stets bereit, auf die wachsenden Gefahren durch Barbareneinfälle zu reagieren…
Autor: Kai Preuss
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