Das Bild Hildegards – Visionärin, Heilerin, Ratgeberin – wurde endgültig erst im 20. Jahrhundert um die Facette einer hochgradig innovativen Musikerin bzw. Komponistin erweitert. Diese Entwicklung setzte seit 1857 ein und ist der Weitsicht vor allem eines Mannes zu verdanken: Ludwig Schneider. Der Ortspfarrer von Eibingen hatte die Aufgabe, die Feierlichkeiten zur Erhebung der Hildegard-Reliquien musikalisch-liturgisch zu konzipieren, und kam dabei auf die Idee, eine Hildegard-Sequenz nach Jahrhunderten der Stille wieder zum Klingen zu bringen. Der Erfolg war überwältigend – seit der Aufführung an jenem 17. September 1857 war Hildegard aus dem musikalischen Kosmos des Abendlands nicht mehr wegzudenken.
In den Jahrhunderten nach ihrem Tod 1179 war diese Seite ihres Wirkens gänzlich in Vergessenheit geraten…
Autor: Dr. Ralf Lützelschwab
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