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Am warmen Kamin…

Brennpunkt. Museum der Heizkultur Wien

Am warmen Kamin…
… träumt es sich gut vom Schneesturm, sagt ein amerikanisches Sprichwort. Im „Brennpunkt° – Museum der Heizkultur“ in Wien kann man Schneesturm und Kälte entfliehen – und zugleich an über 250 Exponaten sein Wissen über Wärme und Heizen vertiefen.

Ordentlich in einer Reihe stehen sie da, die „schönen Öfen“: elf Kachelöfen aus dem 19. Jahrhundert, vom Biedermeier bis zur Jahrhundertwende. Sie zeugen von den Bemühungen der Ofenbauer, mit Farben und Ornamenten aus dem Ofen nicht nur ein nützliches, sondern auch ein schönes Möbelstück zu machen. Die neue Feineisengusstechnik erlaubte es, filigrane Kleinteile und Verzierungen in großer Stückzahl anzufertigen; die so entstandenen dekorativen Öfen schufen eine behagliche Wohnatmosphäre. Selbst herkömmliche Eisenöfen wurden mit Schmuckkacheln verziert, um Kachelöfen zu imitieren. Im „Brennpunkt°“ sind diese Öfen Zeugen nicht nur der technischen, sondern auch der soziokulturellen und ästhetischen Entwicklungen.

In einem Brennpunkt treffen Strahlen aus verschiedenen Richtungen aufeinander. So ist auch dieses Museum zu verstehen: als Ort mit speziellem Inhalt und weiter Strahlkraft. Als in den späten 1970er Jahren die Heizungen in Wien auf Fernwärme umgestellt wurden, sammelte die Magistratsabteilung 32 der Stadt die ausgedienten Öfen und Kesselanlagen und eröffnete 1985 das „Heizungsmuseum der Stadt Wien“. Seit Januar 2010 ist das Museum nach einem Jahr Umbauzeit mit neuem Namen und neuer Dauerausstellung wieder eröffnet und bietet den Besuchern spannende Einblicke in die Entwicklung des Heizens.

Da einige Exponate, etwa der Stoker-Kessel von 1931, der das Palmenhaus in Schönbrunn erwärmte, aufgrund ihrer Größe unverrückbar waren, wurde bei der Konzeption des Rundgangs um sie herumgebaut. Entstanden ist ein Museum mit stimmigem Gesamteindruck: Das Gebäude stellt einen historischen Brennofen dar – die grau-schwarze Fassade symbolisiert den Metallofen, der Eingangsbereich den Feuerraum. Das Farbleitsystem in der Ausstellung tut sein Übriges: Die Räume sind entsprechend der Temperatur-Farben‧skala von Rot (= heiß) über Orange bis hin zu Blau (= kalt) gestaltet.

Passend zum Thema hat das Museum für Heizkultur nur in der kalten Jahreszeit geöffnet. In elf Etappen geht es hinein in den Wohn- und Lebensbereich der Bewohner der Großstadt Wien. Spannende Fragen laden nicht nur junge Besucher zum Nachdenken und Ausprobieren ein: Welches Verhältnis Methangas zu Sauerstoff benötigt die perfekte Flamme? Wie baut man ein energiesparendes Haus? Warum kann man bei 15 Grad sowohl frieren als auch schwitzen? Wie viel „wiegt“ ein warmes Zimmer ? – die Antwort lässt sich vor Ort mit Muskelkraft ermitteln: 0,75 Liter Erdöl, zwei Kilogramm Kohle oder fünf Kilogramm Holz sind nötig, um ein 20 Quadratmeter großes Zimmer einen Wintertag lang zu beheizen.

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In der „wohltemperierten Stadt“ sind Küchenherde aus Großkantinen der 50er Jahre zu bestaunen, eine Rauchfuchsheizung, wie sie in Gewächshäusern üblich war, Kältemaschinen aus Schlachthöfen oder die Ofenanlage der städtischen Brotfabrik, mit der 80000 Laibe Brot täglich gebacken werden konnten. Zeitgenössische Filme und Fotografien vermitteln weitere Einblicke in diesen längst vergangenen Alltag und zeugen von den Mühen und Wünschen der Wiener nach warmen und kalten Orten.

Der „Planet der Feuermacher“ wirft einen Blick in die Welt hinaus und stellt Hilfsmittel zum Feuermachen vor. Ist für die Philippinen eine Feuer‧pumpe ausgestellt, zeigt man am Feuerquirl, wie in Brasilien die Flammen entfacht werden. Während sich die Arten, Feuer zu machen, kulturell unterscheiden, ist die Art, Feuer zu erhalten und zu nutzen, weniger spezifisch. Feuer ist Leben…

http://www.wien.gv.at/kultur/museen/brennpunkt/

Carmen Fischer

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Oke|a|ni|de  〈f. 19; grch. Myth.〉 = Ozeanide

Rech|te|hand|re|gel  〈f. 21; unz.〉 Regel, nach der die elektromagnet. Feldlinien um einen stromdurchflossenen Leiter so liegen wie die Finger der rechten Hand, wenn man den Leiter mit der Hand in der Weise umfasst, dass der Daumen in die Richtung des Stromes zeigt; Sy Dreifingerregel … mehr

la|ze|rie|ren  〈V. i.; ist; Med.〉 einreißen [<lat. lacerare … mehr

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