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Auf ins „frembde landtt“

Serie "Vergessene Alltagswelten": Studenten im 16. Jahrhundert

Auf ins „frembde landtt“
Zum Studium oder für die Lehre zogen im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit viele junge Männer für einige Jahre in die Fremde. Regelmäßiger Briefaustausch mit den Eltern oder ein mitreisender Hauslehrer sollten dafür sorgen, dass die Jugendlichen die Zeit auch richtig nutzten.

Die Forschung ist lange Zeit davon ausgegangen, dass die vormodernen Gesellschaften weitgehend immobil waren. Das hat sich mittlerweile grundlegend geändert. Es besteht Konsens darin, dass auch das Mittelalter und die frühe Neuzeit wesentlich von Wanderungsbewegungen geprägt worden sind. Trotz fehlender statistischer Quellen, die Auskunft geben könnten über den Umfang, die Intensität sowie die zeitlichen und regionalen Schwankungen von Wanderungsvorgängen, ist man sich über das hohe Ausmaß von Migrationen einig. Daran haben in einem erheblichen Maß männliche Jugendliche teilgenommen. Die vorliegenden Studien zu Kaufmannslehrlingen und Studenten lassen keinen Zweifel daran, dass es im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Jungsein gehörte, zeitweise in die Ferne zu ziehen. Sowohl der Antritt der Lehre bei angehenden Kaufleuten als auch die Aufnahme des Studiums waren in der Regel mit dem zeitweiligen Wechsel des Wohnortes verbunden. Dies war alltägliche Praxis.

Gerade weil das Wandern in diesem Lebensalter für bestimmte Gruppen von Jugendlichen selbstverständlich war, liefern die Quellen auch nur Hinweise, dass Jugendliche im Alter von etwa zwölf bis 15 Jahren das Elternhaus verließen, ohne dass dies näher begründet worden wäre. Im positiven Fall heißt es oft gleichlautend: „Der jugett ist nichts pessers, dan frembde landtt zw erkundigen“, so der Brief des Leiters der Tucher’schen Handelsniederlassung in Lyon aus dem Jahr 1547. Seinem älteren Bruder nennt der 15 Jahre alte Hans Behaim aus Nürnberg 1540 drei Gründe, weshalb er unbedingt zur Ausbildung den Heimatort verlassen möchte: Er wolle „zu merer vernunft“ kommen, nicht zum Gespött der Stadt werden und letztendlich „doch nicht allhie mein tag so unnuzlick verziren mocht“, das heißt seine Jugendzeit nicht unnütz verstreichen lassen. …

Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 12/2013.

Dr. Mathias Beer

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