Dem Enkel galt er als eitler Geck, prunkliebend, verschwendungssüchtig, herrschaftsfaul. In seinen „Denkwürdigkeiten des Hauses Brandenburg“ schrieb Friedrich II. von Preußen über seinen Großvater, jenen Kurfürsten Friedrich III., der seit 1701 als Friedrich I. den Titel eines Königs in Preußen führte: „Er verwechselte Eitelkeiten mit echter Größe, ihm lag mehr an blendendem Glanz als am Nützlichen. 30 000 Untertanen opferte er in den verschiedenen Kriegen des Kaisers und der Verbündeten, um sich die Königskrone zu verschaffen. Und er begehrte sie nur deswegen so heiß, weil er seinen Hang für das Zeremonialwesen befriedigen und seinen verschwenderischen Prunk durch Scheingründe rechtfertigen wollte. Er zeigte Herrscherpracht und Freigebigkeit. Aber um welchen Preis erkaufte er sich das Vergnügen, seine Passionen zu befriedigen!“.
Ein ebenso hartes wie verständnisloses Urteil, das mehr aussagt über den Schreiber als über den Beschriebenen. Denn vom Regieren verstand der Großvater Friedrichs II. sehr wohl etwas. Und er legte auf seine Art das Fundament, auf dem Sohn und Enkel dann Preußen zu einer europäischen Großmacht ausbauten. Der Weg dahin war weit und mühsam, und Friedrich III. verstand, dass er auf diesem Weg nur voranschreiten konnte, wenn es ihm gelang, Glanz zu verbreiten. …
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PD Dr. Arne Karsten