In seinen „Historien“ ließ der Geschichtsschreiber Herodot (um 490 – 425 v. Chr.) kein gutes Haar am Perserkönig Kambyses (529–522 v. Chr.). Im Gegensatz zu seinem Vater Kyros, dem Herodot durchaus positive Herrschertugenden zusprach, erscheint Kambyses als das Inbild eines grausamen Tyrannen. Das erste seiner Verbrechen, so Herodot, sei der Mord an seinem Bruder Bardiya (griechisch: Smerdis) gewesen. Zunächst habe Kambyses diesen von seinem Ägypten-Feldzug zurück nach Persien geschickt – aus Neid, da Smerdis einen äthiopischen Bogen zwei Fingerbreiten weiter spannen konnte als er selbst. Doch beim Neid sei es nicht geblieben. Ein Traum habe Kambyses heimgesucht, in dem sein Bruder auf dem persischen Thron saß. Aus Angst, der Traum könne sich bewahrheiten, schickte der König seinen Gefolgsmann Prexaspes nach Persien und ließ Smerdis ermorden.
Kambyses weilte noch in Ägypten, als zwei Brüder vom Stamm der Mager vom Tod des Smerdis erfuhren. Einer von ihnen verwaltete königliche Güter in Persien; der andere hatte nicht nur denselben Namen wie der ermordete Königsbruder, sondern sah diesem auch noch zum Verwechseln ähnlich. Als falscher Smerdis übernahm nun dieser Doppelgänger mit der Hilfe seines Bruders die Macht in Persien. …
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David Neuhäuser