Die Wildnis war für die meisten Menschen seit biblischen Zeiten vor allem eins: eine Quelle der Furcht. Sie war nur dann positiv besetzt, wenn sie Asyl vor der vermeintlich verkommenen Gesellschaft bot. In dieser Tradition kamen auch die ersten Siedler aus Europa über das Meer nach Amerika: Die Weite des neuen Kontinents bot Puritanern, Quäkern und anderen ausgegrenzten Gruppen einen Fluchtraum – aber einen, den es erst zu zivilisieren galt.
Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts trat die Faszination der unheimlichen, rauen Wildnis (fast) gleichberechtigt an die Seite einer geradezu als lieblich wahrgenommenen, geordneten und harmonischen Kulturlandschaft. In Nordamerika trug neben der Romantik der Transzendentalismus seinen Teil dazu bei, eine idealistisch-intellektuelle, der Natur zugewandte Bewegung, deren Einfluss bei Autoren wie Herman Melville und Walt Whitman zu beobachten ist. Mit dem Ausbau der Eisenbahn in den USA seit den 1830er Jahren erweiterte sich zudem der Aktionsradius der Menschen erheblich und vermittelte ihnen ein Gefühl für die Weite des Landes. Frischluft-Aktivitäten wie Wandern, Klettern, Campen, Fischen und Jagen gewannen an Popularität, und die Wertschätzung der Natur wurde für gebildete (und reiche) US-Amerikaner beinahe zur Pflicht…
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