Am 11. März 1896 ritt der italienische Leutnant Roversi über ein Leichenfeld. „So weit das Auge reichte, sah man tote Soldaten ausgestreckt daliegen. Die Leichen waren so dicht beieinander, dass wir unsere Maultiere mit besonderer Sorgfalt lenken mussten, um nicht auf sie zu treten.“ So hatte zehn Tage zuvor der Versuch des jungen Königreichs Italien geendet, ein ostafrikanisches Imperium zu erobern.
Die Schlacht bei Adua war ein Menetekel im Zeitalter des Imperialismus. Erstmals hatte die Armee einer europäischen Kolonialmacht gegen „Eingeborene“ nicht einfach einen Rückschlag, sondern eine entscheidende Niederlage erlitten. Die italienische Expansion in Ostafrika war für vier Jahrzehnte gestoppt. Die Zeitungen in Europa und Amerika brachten die Sensation auf ihren Titelseiten, und mit der Nachricht ging der Name des Architekten dieses Sieges um die Welt: Äthiopiens Kaiser Menelik II. galt vielen fortan als der „schwarze Bismarck“. …
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Dr. Winfried Dolderer