Reichspropagandaminister Joseph Goebbels hasste den politischen Witz: „Man komme uns nicht mit dem Einwand, dass wir humorlos wären“, polterte er am 4. Februar 1939 im „Völkischen Beobachter“: „Wir waren nicht immer im Besitz des Staates und der öffentlichen Gewalt … und es ist der deutschen Öffentlichkeit wohl noch nicht ganz entfallen, dass wir es waren, die einmal einen gewissen Polizeipräsidenten … durch Witze politisch getötet haben. Wir könnten also auch so mit unseren Kritikern verfahren, wenn wir wollten. Aber wir wollen nicht. … Die politische Witzemacherei ist ein liberales Überbleibsel“.
Nach der Machtergreifung hatten die Nationalsozialisten versucht, auch die Kleinkunsttheater ideologisch „gleichzuschalten“. Wie sich ein ihnen genehmes Kabarett anhörte, verdeutlicht eine „Conférence“ von Kurt Wallner aus dem Jahr 1938: „Um mal wieder über die Musik zu sprechen. Ich freue mich eigentlich, dass es heute alles so wunderbar im Takt geht, nicht wahr. Wenn es auch hier und da immer noch so etliche Querpfeifer bei uns gibt … Och, da machen wir wenig Federlesen. Die kommen zur weiteren Ausbildung in ein Konzertlager, wo man ihnen dann so lange die Flötentöne beibringt, wie sie sich an eine taktvolle Mitarbeit gewöhnt haben“. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 11/2012.
Dr. Martin Baxmeyer