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Deutscher werden, Jude bleiben

Das Selbstverständnis jüdischer Integration

Deutscher werden, Jude bleiben
Aufklärer wie Moses Mendelssohn oder David Friedländer loteten aus, wie sich Juden in die deutsche Mehrheitsgesellschaft einfügen konnten. Dazu gehörte die Suche nach den eigenen Wurzeln. Die Praxis der Integration erwies sich als schwieriger Balanceakt.

In den Jahren 1780 bis 1783 veröffentlichte der Philosoph Moses Mendelssohn (1729 – 1786) die Ergebnisse eines Unterfangens, an das sich bis dahin kein anderer Jude gewagt hatte: die Übersetzung der Tora – der fünf Bücher Moses – aus dem Hebräischen in die hochdeutsche Sprache. Trotz Mendelssohns Beteuerung, diese Übersetzung und den dazugehörigen Kommentar nur für seine Kinder unternommen zu haben, spielte ein anderes Motiv zumindest im Hintergrund eine Rolle: Seine Bibelübersetzung diente zahlreichen deutschen Juden als Lehrbuch der deutschen Sprache. Damit sie sie überhaupt lesen konnten, wurde sie in hebräischen Lettern gesetzt.

Wie sich innerhalb weniger Generationen das deutsche Judentum veränderte, das macht die letzte bedeutende im deutschen Sprachraum entstandene Bibelübersetzung deutlich. Als in den 1920er Jahren die Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig darangingen, ihrerseits die hebräische Bibel zu übersetzen, fanden sie Bedingungen vor, die im krassen Gegensatz zu denen standen, mit denen Mendelssohn konfrontiert gewesen war: Nun waren alle deutschen Juden tief in deutscher Sprache und Kultur verwurzelt, doch nur wenige von ihnen konnten noch Hebräisch lesen, geschweige denn verstehen. Buber und Rosenzweig versuchten nicht mehr, einen hochdeutschen Text zu schaffen, sondern schufen ein hebraisiertes Deutsch, das den deutschen Juden wieder das verlorene Gefühl für die Sprache ihrer Vorväter vermitteln sollte. …

Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 12/2013.

Prof. Dr. Michael Brenner

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