Viele Ordensjunker fielen im Krieg, einige wurden zu Tätern des Holocaust. Die Führungspositionen in Staat und Partei besetzten im „Dritten Reich“ zunächst überwiegend die „Alten Kämpfer“. Dies waren Weggefährten und Günstlinge Hitlers und seiner Paladine, die es in den Verteilungskämpfen innerhalb der NSDAP verstanden hatten, sich lukrative Ämter zu sichern.
Die Elitenbildung der Zukunft wollten die Nationalsozialisten jedoch nicht den Zufällen tagespolitischer Konstellationen überlassen, sondern planmäßig vorantreiben. Wie für die Herrschaftspraxis der Nationalsozialisten generell üblich, geschah dies im Konkurrenzkampf rivalisierender Gefolgsmänner Hitlers, die jeweils eigene Konzepte entwickelten. Eine Schlüsselstellung hatte dabei Robert Ley inne, der als Reichsorganisationsleiter der NSDAP zentrale Kompetenzen in der Nachwuchsschulung beanspruchte und als Leiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF) über die nötigen Ressourcen verfügte, um sein ambitioniertes Konzept in die Praxis umzusetzen.
Unter Leys Ägide entstanden so in Vogelsang in der Eifel, im bayerischen Sonthofen und in Krössinsee in Pommern drei Schulungseinrichtungen, für die sich rasch der Name „Ordensburgen“ einbürgerte. Bis zum Kriegsausbruch wurden in diesen drei Einrichtungen mehr als 2000 Männer für politische Führungsaufgaben gedrillt. Wie wurden diese Männer rekrutiert, und was wurde nach der kriegsbedingten Schließung der Ordensburgen aus den zur künftigen politischen Elite stilisierten „Ordensjunkern“? …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 04/2014.
Prof. Dr. Frank Engehausen