Wer sich in der Antike über Arabien informieren wollte, konnte dies entweder auf dem Seeweg tun und dabei durch den Persischen Golf oder das Rote Meer fahren. Oder aber man benutzte die Route, auf der die kostbaren Essenzen aus dem Süden Arabiens den Weg zu den erwartungsvollen Abnehmern fanden. Wer als Araber die große weite Welt kennenlernen wollte, benutzte dieselben Routen – die Kontaktaufnahme funktionierte in beide Richtungen. Die Weihrauchstraße stellte also eine wichtige Verbindung zwischen Arabien und der mediterranen, aber auch der vorderasiatischen Welt dar. Sie verhinderte, dass Arabien ins kulturelle Abseits geriet, und sie ermöglichte es, dass die Völker am Mittelmeer und im Nahen und Mittleren Osten von den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Araber profitieren konnten.
Ein bedeutendes Bindeglied zwischen Arabien und der Mittelmeerwelt waren die Nabatäer. Ursprünglich gehörten sie zu den vielen nomadischen Klans, die auf der Arabischen Halbinsel unterwegs waren. Über ihre Herkunft und frühe Geschichte ist wenig bekannt. Möglicherweise stammten sie aus dem mesopotamischen Raum, waren also originär gar keine „Araber“. Diese Bezeichnung markierte jedoch ohnehin keine ethnische Einheit, sondern wurde als Sammelbegriff für die Bewohner der Arabischen Halbinsel angewandt. …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 12/2015.
Prof. Dr. Holger Sonnabend