Württemberg und der Pietismus, das scheint untrennbar zusammenzugehören. In Zeitungsartikeln und Medienberichten findet man diese Assoziation immer noch häufig. Sie ist Teil des Mythos eines fleißigen, asketischen Menschenschlags, der stark von religiösen Einstellungen geprägt ist.
Bundeskanzlerin Angela Merkel griff dieses Klischee auf, als sie 2008 in Stuttgart in einer Rede die sparsame schwäbische Hausfrau als Vorbild für die staatliche Ausgabenpolitik nannte: „Man hätte einfach nur die schwäbische Hausfrau fragen sollen. Sie hätte uns eine Lebensweisheit gesagt: Man kann nicht auf Dauer über seine Verhältnisse leben“. Dahinter verbirgt sich die Vorstellung von einer Anspruchslosigkeit, bei der Arbeit und Sparen fast schon zum Selbstzweck werden. Und es scheint eine pietistisch-religiöse Moral durch, die den Blick eher auf ein frommes Leben richtet als vordergründig auf materiellen Wohlstand. …
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 10/2016.
Dr. Eberhard Fritz