Kaiserin Katharina II. (1762 –1796) hinterließ so viele schriftliche Dokumente wie kaum eine andere Monarchin zuvor. Die Literatin auf dem Zarenthron verfasste einen Leitfaden für eine Rechtskodifikation, schrieb Theaterstücke und fand auch noch Muße für intensive Briefwechsel mit Größen des aufgeklärten Europa wie etwa Voltaire. Ein besonders beeindruckendes Beispiel aus der Fülle ihrer Selbstzeugnisse ist die persönliche Korrespondenz mit ihrem zeitweiligen Favoriten Grigori Potemkin, mit dem sie 22 Jahre in einem ständigen Briefkontakt stand. Diese Korrespondenz wurde auf Russisch und auf Französisch geführt.
2007 übersetzte eine Gruppe Studierender im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen eine Auswahl von 50 dieser Briefe ins Deutsche. Grundlage war die russische Edition von V. S. Lopatin (Moskau 1997) mit 1162 Briefen. Diese Übersetzung ist die einzige in deutscher Sprache, bisher lag nur eine Auswahl von Briefen in englischer Übersetzung vor. Eine kommentierte Edition der übersetzten Briefe ist in Vorbereitung. …
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Anna Brauch