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Ein Libyer auf dem römischen Kaiserthron

Septimius Severus und die Blütezeit Libyens

Ein Libyer auf dem römischen Kaiserthron
Seit den Zeiten der Phönizier war das heutige Libyen eine wirtschaftlich und kulturell herausragende Region. Ihre Blütezeit erlebte sie unter dem aus Nordafrika stammenden römischen Kaiser Septimius Severus.

Unter den römischen Kaisern nimmt Septimius Severus eine Sonderstellung ein. Der Herrscher, der zwischen 193 und 211 die Geschicke des Imperiums lenkte, war der erste Kaiser afrikanischer Herkunft. Seine Wiege stand fern der Metropole Rom in Leptis Magna im heutigen Libyen, etwa 120 Kilometer östlich von Tripolis. Zwar musste ein römischer Kaiser zu dieser Zeit längst nicht mehr auf Italien als Stammland verweisen. Gut 100 Jahre vor dem Herrschaftsantritt des Septimius Severus war mit dem Spanier Trajan der erste nicht-italische Kaiser auf den Thron gestiegen. Doch Afrika bildete nach Meinung vieler, zumal konservativer Römer immer noch eine andere Kategorie. Auch wenn Nordafrika schon längst zum römischen Provinzialbesitz gehörte, so konnten sie nicht vergessen, dass es in Karthago beheimatete Punier gewesen waren, die den Römern einst arg zugesetzt hatten. Dieses Ressentiment überwog sogar die praktische Einsicht, dass Nordafrika zu den wichtigsten Kornkammern des Reichs zählte und außerdem schon zahlreiche Afrikaner in der militärischen und zivilen Administration Karriere gemacht hatten.

Septimius Severus wusste um diese Vorbehalte. Noch bevor er an die Macht kam, hatte er ausreichend Gelegenheit gehabt, die römische Gesellschaft kennenzulernen. Als Angehöriger einer originär punischen, jedoch schon lange romanisierten Kaufmannsfamilie, die es in der Heimat zu beträchtlichem Reichtum gebracht hatte, war er 145 oder 146 geboren worden. Nach dem Vorbild einiger ambitionierter Vorfahren und vieler seiner Landsmänner strebte er nach einer Laufbahn in römischen Reichsdiensten. Unter Kaiser Mark Aurel wurde er in den Stand der römischen Senatoren aufgenommen. In dieser Funktion absolvierte der Libyer eine steile Laufbahn, die ihn, nach längeren Aufenthalten in der Reichshauptstadt Rom, in verantwortungsvolle Positionen im Rahmen der Reichsverwaltung etwa auf Sardinien, in Syrien und in Gallien brachte.

Auch in seiner Heimat war der junge Septimius Severus im Dienst der Römer tätig: In den Jahren 173 und 174 fungierte er als Legat des Statthalters der Provinz Africa. Wenn man dem anonymen Autor der spätantiken „Historia Augusta“, einer teilweise mehr als obskuren Sammlung von Kaiserbiographien, Glauben schenken darf, kam es in dieser Zeit zu einem merkwürdigen Vorfall. Der Legat war mit seinen Begleitern, den Liktoren, unterwegs, als plötzlich ein einfacher Mann aus dem Volk auf ihn zustürmte, sich als ehemaliger Spielkamerad zu erkennen gab und ihn freundlich umarmte. Septimius reagierte jedoch unwirsch, ließ den Afrikaner von den Liktoren auspeitschen und gab ihm die Warnung mit auf den Weg, künftig einen Legaten des römischen Volkes nicht mehr zu umarmen…

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Ausführliche Informationen über Tourverlauf, Preise und Leistungen erhalten Sie in einem Faltblatt, das Sie anfordern können bei:

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na|tur|ge|treu  〈Adj.; –er, am –(e)s|ten〉 der Natur, dem Urbild genau entsprechend ● ~e Wiedergabe einer Pflanze

Milch|stern  〈m. 1; unz.; Bot.〉 Angehöriger einer Gattung der Liliengewächse, Pflanze mit hellen Blüten u. eiweißähnlichem Saft, der beim Abbrechen des Stängels austritt: Ornithogalum; Sy Vogelmilch … mehr

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