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England im frühen Mittelalter

Chronologie

England im frühen Mittelalter
Die wichtigsten Stationen der englischen Geschichte: vom 5. Jahrhundert bis zur normannischen Eroberung 1066.

410 Die Römer geben den Hadrianswall auf und verlassen Britannien.

Angelsächsische Landnahme: Die germanischen Stämme der Angeln und Sachsen verdrängen die romanisierte keltische Bevölkerung. Lediglich Wales und der englische Nordwesten (ebenso aber auch Irland und Schottland) bleiben davon zunächst unberührt.

Die „Historia Britonum“, die im 9. Jahrhundert entstand und einem Geschichtsschreiber namens Nennius zugeschrieben wird, erwähnt einen Kämpfer namens Arthur, der sich den Eindringlingen entgegengestemmt haben soll.

Aus den Kleinherrschaften der Landnahmezeit bilden sich in England bis zum 8. Jahrhundert sieben Königreiche heraus: Mercia, Northumbria, East Anglia, Kent, Wessex, Sussex, Essex.

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596 Papst Gregor der Große beauftragt den Mönch Augustinus (der später der erste Erzbischof von Canterbury wird) mit der Missionierung Britanniens. Das Zentrum der römischen Missionstätigkeit liegt im Südosten der Insel, der Norden wird von irischen Mönchen christianisiert. Zwischen den Missionsbewegungen kommt es zu Auseinandersetzungen um Fragen kirchlicher Organisation und Disziplin.

Das Rückgrat der irischen Mission sind die Klöster, während die römischen Missionare auf eine Bistumsverfassung nach dem Vorbild der spätantiken Reichskirche setzen. Weitere Streitfragen betreffen die Datierung des Osterfests oder die unterschiedliche Tonsur der Mönche. Südlich des ehemaligen Hadrianswalls wird der Streit zugunsten einer Anbindung an Rom entschieden.

9. Jahrhundert Die in sich zerstrittenen englischen Kleinkönigreiche haben den Überfällen der dänischen Wikinger nur wenig entgegenzusetzen. Die Dänen besiedeln große Teile des südenglischen Ostens und leben dort nach ihrem eigenen Recht (Danelagh) und ihren heimischen Gebräuchen. Der Süden von Wales und größere Gebiete im Nordosten der Insel werden von norwegischen Wikingern besetzt.

um 886 Alfred von Wessex wird von allen Angelsachsen als König anerkannt, nachdem er sich im Kampf gegen die Dänen als treibende Kraft erwiesen hat. Er besiegt die Wikinger 878 in der Schlacht von Edington, 886 erobert er London. Mit dem dänischen König Gunthrum einigt er sich auf eine von beiden Seiten anerkannte Grenzziehung zwischen den jeweiligen Einflussgebieten. Die Taufe der noch heidnischen Dänen ist Teil des Vertrags.

924 – 939 König Æthelstan (924 – 936) gelingt es, die dänischen Siedlungsgebiete in das angelsächsische England einzubeziehen.

980 Neue Einfälle der Wikinger. König Æthelred II. Unæd (der „Unberatene“) versucht vergeblich, die Dänen durch die Zahlung eines Lösegelds, des sogenannten „Danegelds“, zum Abzug zu bewegen.

Der dänische König Knut der Große erobert ganz England und wird nach dem Tod Æthelreds von den einheimischen Großen zum König der Angelsachsen (1016–1035) gewählt. Er wird als guter und frommer König erinnert. Seine beiden Söhne Harthacnut und Harold folgen ihm als Könige Englands.

1042 Eduard der Bekenner, ein bis dahin in der Normandie lebender Sohn Æthelreds, wird zum König der Angelsachsen ausgerufen. Damit endet de facto die dänische Herrschaft, doch kann sich Eduard nur schwer gegen die mächtigen Gebietsfürsten (earls) durchsetzen.

1066 Eduard stirbt, ohne Nachkommen zu hinterlassen. Wilhelm, Herzog der Normandie, behauptet, Eduard habe ihn zum Nachfolger bestimmt. Die „Witan“ (die Ratsversammlung „weiser Männer“), in der die mächtigsten Adligen des Reiches zusammenkommen, bestimmt jedoch Harold, den Sohn des Earls von Wessex und Schwager Eduards, zum neuen König.

Weitere Thronanwärter sind Tostig, der Graf von Northumbria, sowie der norwegische König Harald Hardrada. In Nordengland gelingt Harold am 25. September ein großer Sieg über Tostig und Harald, die sich gegen Harold verbündet haben.

25. Oktober 1066 In dieser Situation gelingt es Herzog Wilhelm, dessen Heer und Flotte seit dem Sommer auf der französischen Seite des Ärmelkanals stehen, nach England überzusetzen. In Hastings besiegt er den vom Kampf im Norden in Eilmärschen nach Süden eilenden Harold, der in der Schlacht den Tod findet.

Am Weihnachtstag 1066 lässt sich Wilhelm der Eroberer in Westminster zum neuen König krönen (bis 1087). Seine normannischen Vasallen werden mit Gütern und Ämtern belehnt, Französisch wird zur Sprache von Hof und Verwaltung. In den Grafschaften (shires) setzt er meist aus dem niederen Adel stammende Sheriffs als königliche Beauftragte ein. Die Verteilung von Land und Lehen lässt Wilhelm 1086 im „Domesday Book“ festhalten.

Literatur: Michael Maurer, Kleine Geschichte Englands. Ditzingen 1997.

Uwe A. Oster, Atlas des Mittelalters. Berlin 2007.

Hanna Vollrath/Natalie Fryde, Die englischen Könige im Mittelalter. Von Wilhelm dem Eroberer bis Richard III. München 2004.

Uwe A. Oster

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