Zahlreiche kulturhistorische und archäologische Untersuchungen der letzten Jahrzehnte zeigen das nordafrikanische Königreich der Vandalen in einem neuen Licht. So lassen sich die Wechselwirkungen zwischen den Stammesverbänden der Völkerwanderungszeit und der spätrömischen Welt an den vandalischen Grabfunden mit ihren Beigaben exemplarisch verfolgen. Rund 300 Objekte, darunter kostbarer Schmuck, Mosaike und großformatige Bildwerke aus renommierten europäischen und nordafrikanischen Museen, geben Zeugnis von der Kultur und Geschichte Nordafrikas. Dabei spannt die Ausstellung den Bogen von der spätrömischen über die vandalische bis in die byzantinische und früharabische Zeit.Zu den herausragenden Exponaten der Ausstellung gehören das Mosaik der „Dame von Karthago“ und der Sarkophag von Lamta, der als ein Zeugnis der Ausbreitung des frühen Christentums gilt und zugleich den Einfluss germani‧scher Traditionen verdeutlicht. Zu sehen sein wird aber auch Gebrauchskeramik, die Einblicke in das Alltagsleben ermöglicht. Inszenierungen, unter anderem eines frühchristlichen Baptisteriums mit der originalgetreuen Rekonstruktion eines Taufbeckens, Modelle von spätantiken Basiliken sowie audiovisuelle Elemente erwecken zusammen mit einem umfangreichen Begleitprogramm die Welt des Vandalenreichs zum Leben. Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Verlag Philipp von Zabern (Mainz). Auf rund 400 reichillustrierten Seiten werden in anschaulich geschriebenen Beiträgen die Themen der Ausstellung weiter vertieft.
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