Beim Gedanken an die „Megacities“, die Riesenstädte, unserer Zeit, tauchen vor dem inneren Auge Metropolen wie Tokio, Mexiko-Stadt, Mumbai (Bombay), São Paulo oder Shanghai auf. Sie kennzeichnen ein rasantes Wachstum, eine hohe Bevölkerungsdichte, markante Wolkenkratzer – und oft auch Slums.
Wie aber passt die altorientalische Metropole Uruk (heute arabisch Warka genannt) im südlichen Mesopotamien in diesen Reigen? Welche Gründe gibt es, die Stadt Uruk als erste Megacity zu bezeichnen, in der bereits viele der Probleme auftraten, mit denen sich auch moderne Großstädte und ihre Bewohner auseinandersetzen müssen?
Die frühe Bedeutung Uruks für das städtische Leben der kommenden Jahrtausende blieb im kulturellen Gedächtnis der Bewohner des alten Orients erhalten. Davon zeugen die zahlreichen Mythen, in denen Herrscher von Uruk Heldentaten bestehen und sich dabei auch um das Wohl „ihrer“ Stadt bemühen. Am bekanntesten ist sicherlich Gilgamesch, Held des gleichnamigen Epos, eines der ältesten literarischen Werke der Weltliteratur schlechthin. Darin wird vom König von Uruk berichtet, der zusammen mit seinem wilden Gefährten Enkidu in die Welt hinauszieht, um sich einen Namen zu machen, dabei seine Kräfte mit der Welt und den Göttern misst und schließlich gar nach Unsterblichkeit strebt. Am Ende seines langen Weges kehrte Gilgamesch als geläuterter Herrscher in seine Stadt zurück und errichtete beeindruckende Bauwerke, wie die berühmte Stadtmauer, die den ihm anvertrauten Menschen Schutz bot und eine kulturelle Entfaltung erst ermöglichte. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 12/2013.
Dr. Nicola Crüsemann