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Getrennt zum gemeinsamen Ziel

Staatsmann und Rebellenführer als Konkurrenten

Getrennt zum gemeinsamen Ziel
Beide hatten großen Anteil daran, dass Italien seine Einheit errang: der Staatsmann Camillo Benso di Cavour und der Rebellenführer Giuseppe Garibaldi. Gleicher Meinung waren sie jedoch selten, meist bekämpften sie einander.

Am 17. März 1861 erfüllte die neue italienische Abgeordnetenkammer ihren historischen Auftrag durch die Proklamation des piemontesischen Monarchen Viktor Emanuel zum „König von Italien“. Einige Abgeordnete waren bewusst weggeblieben, so auch Garibaldi. Kurz darauf ließ er sich doch zu einer Rede in der Kammer hinreißen: Am 18. April, provokativ im Rothemd unter einem ponchoartigen Mantel auftretend, forderte er entgegen den Plänen des Kriegsministers Manfredo Fanti die Umformung seiner siegreichen „Südarmee“ in eine „Mobile Nationalgarde“, um mit ihr die 1859 und 1860 verhinderte vollständige Einigung Italiens anzugehen und eine denkbare österreichische Revanche abzuwehren. Dann attackierte er den Ministerpräsidenten Graf Camillo Benso di Cavour. Dieser habe ihn mit der Weggabe seiner Heimatstadt Nizza an Frankreich heimatlos gemacht. Auch sei Cavour im vergangenen Jahr bereit gewesen, einen „Bruderkrieg“ gegen die „Südarmee“ führen zu lassen. Der Ministerpräsident protestierte erregt, unterstützt von den Abgeordneten seines Lagers. Die Sitzung musste unterbrochen werden. Dem König misslang es, in einem Dreiergespräch Garibaldi und Cavour miteinander zu versöhnen.

Diese Szene ist typisch für das Verhältnis zwischen Garibaldi und Cavour. Wer war dieser Mann, der ähnliche Ziele wie Garibaldi verfolgte – nur auf gänzlich anderen Wegen? Camillo Benso di Cavour entstammte einer angesehenen piemontesischen Adelsfamilie. Als zweiter Sohn sollte der 1810 Geborene eine Offizierslaufbahn einschlagen. Schon 1831 schied er in Opposition zum damaligen absolutistischen Regime König Karl Alberts aus dem Militärdienst aus. Während einer Auslandsreise lernte er 1835 in England und Frankreich die dortigen politischen Systeme, die Industrialisierung sowie die Bedeutung des Eisenbahnbaus kennen. Seither entwickelte er sich zu einem Anhänger des westeuropäischen Liberalismus, des parlamentarischen Regierungssystems sowie des zivilen Fortschritts durch technologische Innovationen und Freihandel. …

Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 11/2014.

Prof. Dr. Wolfgang Altgeld

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