Eine Arbeitskommission der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) legte schon in der ersten Jahreshälfte 1944 fest, dass es überhaupt nur einen Weg gebe, die seit 1933 herrschende Barbarei zu überwinden: Deutschland müsse „ein sozialistischer Staat, ein Sowjetstaat“ werden, denn dann, so die Schlussfolgerung, würden „alle Probleme, an denen unsere Nation krankt, bald gelöst sein“.
Mit dieser festen Überzeugung kehrten die Emigranten im Frühjahr 1945 in die Heimat zurück. Zwei Umstände jedoch verhinderten die sofortige Umsetzung ihres ehrgeizigen Zieles. Zum einen war die allgemeine Lage viel zu unübersichtlich, waren die Existenzbedingungen der traumatisierten Bevölkerung viel zu dramatisch, um direkt an den sozialistischen Aufbau gehen zu können. Zunächst kam daher der Beseitigung der unmittelbaren Kriegsfolgen hohe Priorität zu: Die Versorgung musste gesichert, die Infrastruktur wieder in Gang gebracht und mit dem Wiederaufbau der zerstörten Städte begonnen werden. Zum anderen, und das wog weitaus schwerer, hatte die sowjetische Besatzungsmacht ihre ganz eigenen Pläne. Für sie war das eroberte Territorium nicht einfach nur eine Kriegsbeute, es sollte vielmehr ein wichtiger Ausgangspunkt für die künftige Weltordnung sein. Um sich dafür alle Optionen offenzuhalten, setzten Stalin und seine Gefolgsleute vordergründig auf weitere Kooperation mit ihren bisherigen Verbündeten, den Westalliierten. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 08/2014.
Dr. Jens Schöne