Bei vielen aus dem Krieg heimkehrenden Soldaten wird heute eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert – eine seelische Erkrankung, die unter anderem mit erhöhter Gewaltbereitschaft gegen sich und andere einhergeht. In früheren Jahrhunderten scheinen dagegen die körperlichen und seelischen Leiden der Kriegsversehrten nur wenig Aufmerksamkeit gefunden zu haben − die Soldaten des 18. Jahrhunderts galten in der Forschung lange Zeit als perfekt abgerichtete, gefühllose Kriegsautomaten.
Das Bild dieser Kämpfer stellt sich demnach etwa so dar: Mit List und Zwang zum Dienst gepresst, habe ihre einzige Aufgabe darin bestanden, ihre Musketen schnell zu laden und sich bedingungslos den Befehlen ihrer Offiziere unterzuordnen, um die jeweils angeordneten Formationen in Linie, Karree oder Kolonne einzunehmen. Gnadenloser Drill und brutale Strafen hätten nur eine einzige Emotion in den Köpfen und Herzen der Soldaten übriggelassen – die Angst vor dem Offizier, die größer sein musste als die vor dem Feind. …
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Dr. Sascha Möbius