Die Familie der Tucher gehörte zu den einflussreichsten Patriziergeschlechtern der Reichsstadt Nürnberg. Der Reichtum der Tucher basierte auf internationalem Fernhandel; man besaß Niederlassungen in Lyon, Antwerpen, Genf und Venedig. Wirtschaftliche Macht bedeutete in Nürnberg auch politischen Einfluss, und so lenkten die Tucher als Mitglieder des Kleinen Rats oder gar als Bürgermeister die politischen Geschicke der Stadt.
Das wachsende gesellschaftliche Ansehen der Familie verlangte nach entsprechender Repräsentation, und so ließen Lorenz Tucher und seine Ehefrau Katharina Straub zwischen 1533 und 1544 ein Gehöft am Treibberg vor der Stadt zu einem Renaissance-Schlösschen umbauen. In ländlicher Umgebung, aber in unmittelbarer Nachbarschaft zu anderen einflussreichen Patrizierfamilien wie den Hirsvogel oder den Volckamer, erholte man sich hier von den städtischen Geschäften und lud zu opulenten Gastmählern. Durch einen Bombenangriff im Januar 1945 wurde der Bau stark zerstört und erst in den 1960er Jahren nach alten Plänen wiedererrichtet. Im Original erhalten geblieben ist zum Glück jedoch die komplette bewegliche Inneneinrichtung, die von Sammelleidenschaft und dem hohen, am italienischen Vorbild geschulten Kunstverstand der Tucher zeugt. Sie kann in dem 1998 neuer-öffneten Museum bewundert werden. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 04/2013.
Dr. Heike Talkenberger