Ich weigerte mich, ein gedungener Sklave zu sein, und ich war entschlossen, der Sache sobald als Möglich ein Ende zu machen. Amerika war nun entschieden mein Ziel …“ Zu diesem Entschluss kam, wie viele andere schon vor ihm, der Schweizer Bauernsohn Heinrich Lienhard im Jahr 1842. 1822 in Bilten im Kanton Glarus geboren, hatte der junge Mann schon in diversen Lehrstellen erlebt, dass er ausgenutzt oder schlecht behandelt wurde. Von Freiheitsdrang und Abenteuerlust beseelt, wurde ihm deshalb immer klarer, dass sein Heil im verheißungsvollen Amerika lag, und so reiste Lienhard im August 1843 über Zürich und Le Havre nach New Orleans und St. Louis und von da weiter nach „New Switzerland“ in Illinois (heute Highland), einer von Schweizern gegründeten Ansiedlung, etwa 50 Kilometer nordöstlich von St. Louis gelegen. Seine spannenden Erlebnisse in der Neuen Welt schildert Lienhard lebhaft und anschaulich in seiner Mitte der 1870er Jahre verfassten, fast 1000-seitigen Autobiographie.
Zunächst erfüllten sich Lienhards Hoffnungen nicht. Das Klima in „New Switzerland“ machte ihn krank, und in seinen neuen Arbeitsverhältnissen fühlte er sich wieder „wie ein Sclave“ behandelt. So entschloss er sich 1846, nach Kalifornien zu reisen, in jenes Land, wo ein anderer Schweizer, der sich General Sutter nannte, eine Ansiedlung mit Namen „New Helvetia“ gegründet hatte und sie in werbenden Broschüren geradezu als Paradies beschrieb. Lienhard, der dieses Heft verschlungen hatte, hoffte, dass ihm dort endlich die Sonne des Glücks und der Freiheit scheinen würde. …
Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 07/2013.
Dr. Heike Talkenberger