Ausstellungen zum Thema Mode haben zur Zeit Konjunktur. Deutlich wird immer wieder, wie sehr Kleidung ein Spiegel der Gesellschaft und ihrer sozialen Hierarchien, aber auch ihres Innovationspotentials sein kann. Oft ist die Mode früherer Zeiten jedoch nur über Bilder nachvollziehbar, denn die empfindlichen Stoffe blieben nicht erhalten.
Das nach einer grundlegenden Sanierung seit 2014 wiedereröffnete Hessische Landesmuseum in Darmstadt (Friedensplatz 1, Tel. +49 (0)6151 1657-000) befasst sich noch bis zum 16. Oktober 2016 mit der Mode des 17. Jahrhunderts. Das Haus besitzt dazu selbst einen größeren Bestand: 18 Kostüm-Oberteile, die einst die wohlhabende Kölner Oberschicht trug. Sie wurden für die Schau von der auf diese Arbeit spezialisierten Abegg-Stiftung in Riggisberg (Schweiz) umfassend restauriert. Ergänzt werden die schön gearbeiteten Stücke, die zwischen 1610 und 1660 entstanden, durch zahlreiche Leihgaben aus anderen Museen sowie durch Gemälde und Graphiken etwa von Gerard ter Borch oder Jacques Callot. Diese führen den Besuchern vor Augen, wie die Kleidungsstücke getragen wurden. Außer den Wämsern, Miedern und Oberröcken der Darmstädter Sammlung werden modische Accessoires wie Kragenstützen, Mühlsteinkragen, bestickte Behältnisse, Schmuck und Schuhe gezeigt. Der Katalog ist im Verlag Schnell & Steiner erschienen.
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