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„Lieber will ich mich erschießen lassen“

Riesen für den Preußenkönig

„Lieber will ich mich erschießen lassen“
Unter dem Vermerk „Giganti del Re di Prussia“ – Riesen für den Preußenkönig – sind im venezianischen Staatsarchiv einige Dokumente erhalten, die ein kurioses Kapitel preußischer Geschichte beleuchten.

Die Akte wird von einem Schreiben des Inquisitors Zorzi Pasqualigo vom 11. Februar 1736 eingeleitet. Darin gibt er an, im Namen der Republik Venedig die Ermittlungen aufgenommen zu haben, „um zu klären: auf welche Weise in Dalmatien die Anwerbung der acht dem König von Preußen als Geschenk zu sendenden Männer erfolgt sei; ihre Überführung hierher; wie man mit dem zu diesem Zwecke geschickten öffentlichen Geld umgegangen sei und welche Personen in die Angelegenheit verstrickt“ seien.
Alles begann 1734, als der preußische Baron Gotter in Wien dem venezianischen Botschafter Marco Foscarini das Ersuchen seines Königs vortrug, die Republik möge ihm 20 Männer „von riesenhafter Statur“ aus Dalmatien schicken. Friedrich Wilhelm I. gedachte, seine multinationale Elitegarde um ein balkanisches Element zubereichern. Gotter unterbreitete den Venezianern ein interessantes Geschäft: Für jeden „Riesen“ wollte der „Soldatenkönig“ der Republik 1000 Taler zahlen. Er sei „darüber hinaus bereit, der Republik vier, auch sechs katholische Soldaten zum Tausch“ gegen einen dieser Riesen zu schicken. Da man die Riesen aus der Landbevölkerung Dalmatiens rekrutieren könne, bliebe sogar das venezianische Heer unangetastet. Der König ließ verlauten, für den Dogen seien „20 Männer mehr oder weniger doch unbedeutend“.

Matthias Zuchhi

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