Vor der Mündung des Guadalquivir, unweit von Sevilla, tauchte am 6. September 1522 eine Nao auf. Die lokalen Fischer kannten diesen hochseefähigen Schiffstyp, auf dem 30 Jahre zuvor Kolumbus nach Amerika gesegelt war. Doch was sie hier sahen, war mehr Wrack als Schiff. Ausgezehrte und halbverhungerte Männer mühten sich an den Pumpen, um das wurmzerfressene Gefährt gerade so eben über Wasser zu halten. Doch sie hatten ihr Werk vollbracht. Mehr als drei Jahre waren sie unterwegs gewesen, hatten Stürmen getrotzt, Hunger, Krankheiten und Kämpfe überlebt – auf der ersten Reise rund um den Globus.
Ein Vierteljahrhundert zuvor hatte der Portugiese Vasco da Gama (um 1469 –1524) das Kap der Guten Hoffnung umsegelt und aus Indien kostbare Gewürze mitgebracht: Pfeffer, Muskat und Nelken erzielten auf den europäischen Märkten Höchstpreise. Mit der Aussicht auf gewaltige Gewinne war seitdem jedes Jahr eine Flotte von Lissabon nach Indien gesegelt…
Autor: Felix Melching
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 11/2020