Die zwischen 1621 und 1656 verfassten Tagebücher des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599 –1656) stellen ein in seiner Art und für diese Epoche wohl nahezu einzigartiges Selbstzeugnis eines hohen Adligen aus der Epoche des Dreißigjährigen Kriegs dar. Sie wurden größtenteils eigenhändig geschrieben und umfassen über 17400 Seiten.
Der Askanier entstammte zwar einem alten reichsfürstlichen Haus, das aber angesichts seines kleinen und damals überdies in fünf bis sechs Teilterritorien zersplitterten Erblandes Anhalt kaum mehr über machtpolitisches Gewicht verfügte. Trotzdem oder gerade deswegen hatte Christians gleichnamiger Vater (1568 –1630) als enger Berater des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz bei Kriegsbeginn noch hochgesteckte Ambitionen verfolgt. Seine antikaiserliche Politik endete jedoch am 8. November 1620 vor den Toren Prags in der Schlacht am Weißen Berg, in der die von ihm kommandierte Armee der protestantischen böhmischen Stände durch die Truppen Ferdinands II. und der Katholischen Liga besiegt wurde, sowohl für ihn selbst als auch für die Kurpfalz in einer Katastrophe. …
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Prof. Dr. Ronald G. Asch/Dr. Arndt Schreiber