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Mit der Lanze zu Ruhm und Ehre

Der ritterliche Wettstreit

Mit der Lanze zu Ruhm und Ehre
Ritterturniere waren zunächst wilde Keilereien zweier berittener Mannschaften. Der berühmte Zweikampf im Lanzenstechen etablierte sich erst später. Die Kirche haderte lange mit dem riskanten Wettstreit.

Ich hab so viel in meinen Tagen, / von Turnieren hören sagen, / in Deutschland gehalten vor vielen Jahren, / den Grund doch nie können erfahren, / wie, wo und wenn, wer und warum“, so reimte der Nürnberger Schuhmacher und Meistersinger Hans Sachs im Mai des Jahres 1541. Zu seinem Glück aber sei ihm auf einem morgendlichen Waldspaziergang ein Herold begegnet, der ihm bereitwillig Auskunft auf all seine Fragen gab.

Was dieser Wunder‧liches zu berichten wusste, folgt im Wesentlichen den Ausführungen des 1530 im Druck erschienenen Turnierbuchs des Reichsherolds und Wappenkönigs Georg Rüxner. Dieses Werk datiert die Ursprünge des Turnierwesens in Deutschland auf das Jahr 938. Damals habe Heinrich I. – den Rüxner irrtümlich als Kaiser anspricht – nach einem triumphalen Schlachtensieg für Adel und Fürsten seines Reiches ein allgemeines Waffenspiel angeordnet. Nicht nur die Erhaltung der Wehrfähigkeit, sondern auch „Würde, Ehre und Lob“ und schließlich „Kurzweil“ der Beteiligten habe er dabei im Auge gehabt. Da es im eigenen Reich an Vorbildern fehlte, habe man sich dabei an den Ritterspielen „in Gallia und Britannia“ orientiert und auf diese Weise eine eigene Tradition begründet.

Rüxners virtuose Mythenbildung wurde bereits von Zeitgenossen zutreffend als „ein erdichte Stampony und Fabel“ entlarvt. Weder lassen sich die Anfänge des Turniers auf einen kaiserlichen Gründungsakt zurückführen, noch lässt sich ein konkreter Zeitpunkt seiner Entstehung benennen. Gleichwohl steckt mehr als ein Körnchen Wahrheit in der Legende: Zu Recht grenzt der Reichsherold das Waffenspiel vom realen Kriegsgeschehen ab, nicht grundlos weist er ihm ein hohes Alter zu. Bereits zum Jahr 842 erfahren wir von einem spielerischen Schaukampf zwischen den Kriegern der karolingischen Könige Ludwig und Karl, der sich bei Worms ereignet haben soll. Staunend schildert der Geschichtsschreiber Nithard, wie zwei ebenbürtige Reiterscharen lanzenschwingend und mit lautem Gebrüll gegeneinander galoppierten. Sein Beifall galt dabei weniger den gewandten Reitmanövern als der freundschaftlichen Disziplin der Teilnehmer, die sich „weder durch Blessuren noch durch Beleidigungen“ gegenseitig verletzt hätten. …

Den vollständigen Artikel finden Sie in DAMALS 04/2014.

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