Ist ein gewisses Maß an Populismus in einer Demokratie unvermeidlich? Bereits im antiken Athen und der römischen Republik war man sich bewusst, dass Politiker hier auf einem schmalen Grat wandeln.
Deutschland 2018: Alle reden von Populisten, keiner möchte es sein. Die Vokabel ist zum politischen Kampfbegriff geworden, ihr analytisches Potential tendiert allerdings gegen null. Bereits 2003 warnte Ralf Dahrendorf, der Populismus-Vorwurf könne selbst populistisch sein, nämlich dann, wenn er als demagogischer Ersatz für Argumente herhalte. Dahrendorf sagte: „Populismus beruht auf dem bewussten Versuch der Vereinfachung von Problemen.“
Löst man den Populismus-Begriff von bestimmten Inhalten und bezieht ihn auf die Methode des Machterwerbs, dann verliert er seine polemische Spitze und wird analysetauglich. Vor allem wird er zu einer Kategorie, mit der sich unterschiedliche politische Systeme vergleichen lassen, etwa das der Bundesrepublik Deutschland mit denen der antiken Gesellschaften Athen und Rom…
Autor: Prof. Dr. Michael Sommer
Den vollständigen Artikel lesen Sie in DAMALS 05/2018.